Super-G: Schweizer Doppelsieg in St. Moritz

Die Schweizerin Jasmine Flury gewinnt, Anna Veith zeigt als Fünfte auf.

Immer dann, wenn Athleten nach einem Wettkampf achselzuckend bis zerknirscht darauf hinweisen, dass sie eben einen "Freiluftsport" betreiben, hat der Wettergott in einem Rennen wieder einmal verrückt und Regie gespielt. In St. Moritz sorgen die äußeren Bedingungen an diesem Weltcup-Wochenende für viel Diskussionsstoff. Das begann schon mit der Absage der Kombination am Freitag, die nun doch am Sonntag nachgetragen wird.

Und auch der Super-G am Samstag war von vielen Unterbrechungen und Wetterkapriolen geprägt. Manchen Läuferinnen wie etwa Cornelia Hütter (15.), die Abfahrtssiegerin von Lake Louise, blies während ihrer Fahrt ein raues Lüfterl entgegen. Andere beklagten sich wiederum über die schlechte Bodensicht und den Gegenwind. "Man hat heute Sicht-, Wind- und Wetterglück gebraucht", brachte es die Tirolerin Stephanie Venier (Elfte) auf den Punkt.

Starke Schweizerinnen

Man würde Jasmine Flury trotzdem Unrecht tun, wenn man die Schuld am Sensationssieg der Schweizerin jetzt nur Fortuna in die Skischuhe schieben würde. Ganz aus heiterem Himmel kamen die Triumphfahrten von Flury und ihrer zweitplatzierten Teamkollegin Michelle Gisin dann nämlich auch wieder nicht.

Die 24-Jährige hatte zuletzt schon im Super-G von Lake Louise mit Rang sieben aufgezeigt, dazu genießt die Davoserin in St. Moritz Heimvorteil, da das Schweizer Damenteam häufig auf der Corviglia trainiert. "Es war sicher nicht ganz fair und einige Kolleginnen hatten Pech", meinte Flury nach ihrem ersten Weltcupsieg, "andererseits muss man die guten Verhältnisse auch erst einmal für sich ausnutzen können."

Es gab im Zielraum von St. Moritz aber durchaus noch andere Läuferinnen, denen ein zufriedenes Lächeln über die Lippen kam. Anna Veith zeigte sogar eine Geste, die bei ihr in letzter Zeit kaum mehr zu sehen war: Sie ballte nach der Ziellinie die Faust. "Es ist schön, dass ich Leistungen wieder ins Ziel bringe. Es macht mir wieder Spaß", sagte die 28-Jährige nach ihrer Fahrt auf den fünften Platz.

Verletzte Vonn

Dabei ortet die beste Österreicherin dieses Samstags noch Luft nach oben. Nach ihrer Knie-Operation hat Anna Veith nämlich noch immer Trainingsrückstand, zudem fehlt es ihr noch an Sicherheit. "Ich bin sicher noch nicht bei hundert Prozent."

Während Veith sich der Schulterklopfer kaum erwehren konnte, musste eine andere prominente Läuferin im Ziel gestützt werden: Lindsey Vonn wurde nach ihrer Fahrt wegen Rückenproblemen lange behandelt und später in einem Auto zu Tal gebracht. Ein Start der Amerikanerin im zweiten Super-G am Sonntag (10.30 Uhr, live ORFeins) ist fraglich.

Weltcup-Super-G in St. Moritz:

1.

Jasmine Flury (SUI)

1:02,59

112,16 km/h

2.

Michelle Gisin (SUI)

1:02,69

+0,10

3.

Tina Weirather (LIE)

1:02,75

+0,16

4.

Federica Brignone (ITA)

1:02,93

+0,34

5.

Anna Veith (AUT)

1:03,14

+0,55

6.

Viktoria Rebensburg (GER)

1:03,18

+0,59

7.

Johanna Schnarf (ITA)

1:03,27

+0,68

8.

Tessa Worley (FRA)

1:03,35

+0,76

9.

Corinne Suter (SUI)

1:03,36

+0,77

10.

Ragnhild Mowinckel (NOR)

1:03,52

+0,93

11.

Stephanie Venier (AUT)

1:03,59

+1,00

12.

Rahel Kopp (SUI)

1:03,60

+1,01

13.

Nicole Schmidhofer (AUT)

1:03,64

+1,05

14.

Elena Fanchini (ITA)

1:03,72

+1,13

15.

Cornelia Hütter (AUT)

1:03,82

+1,23

16.

Denise Feierabend (SUI)

1:03,83

+1,24

17.

Romane Miradoli (FRA)

1:03,86

+1,27

.

Jennifer Piot (FRA)

1:03,86

+1,27

19.

Wendy Holdener (SUI)

1:03,92

+1,33

20.

Mikaela Shiffrin (USA)

1:03,96

+1,37

21.

Tamara Tippler (AUT)

1:04,00

+1,41

22.

Tiffany Gauthier (FRA)

1:04,05

+1,46

23.

Stephanie Brunner (AUT)

1:04,12

+1,53

24.

Lindsey Vonn (USA)

1:04,15

+1,56

25.

Marta Bassino (ITA)

1:04,27

+1,68

26.

Laura Gauche (FRA)

1:04,33

+1,74

27.

Ramona Siebenhofer (AUT)

1:04,43

+1,84

28.

Anna Hofer (ITA)

1:04,52

+1,93

29.

Breezy Johnson (USA)

1:04,53

+1,94

30.

Laurenne Ross (USA)

1:04,57

+1,98

Weiter:

32.

Nadine Fest (AUT)

1:04,72

+2,13

38.

Christine Scheyer (AUT)

1:04,88

+2,29

Ausgeschieden u.a.: Ricarda Haaser (AUT), Jacqueline Wiles (USA), Lara Gut (SUI), Julia Mancuso (USA), Sofia Goggia (ITA)

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