Stefan Kraft: Favorit auch auf der Großschanze
Wäre Gregor Schlierenzauer nicht Gregor Schlierenzauer, wäre er wohl nur eine Randnotiz bei der WM in Lahti. Aber auf den Springer mit den meisten Weltcupsiegen wird eben geschaut, besonders wenn er nach einjähriger Auszeit und Sturzpech doch bei der WM antritt. "Ich bin froh, dass ich es überhaupt hierher geschafft habe", hatte er nach dem Normalschanzenbewerb gemeint. Da war er 24. und somit mit Abstand schlechtester Österreicher.
Schlierenzauer lauert
Auf der Großschanze sind die anderen drei gesetzt: Kraft, Hayböck und Fettner. Schon im Mixed-Bewerb war Schlierenzauer kein Thema gewesen. Dass er sich intern überhaupt für das Quartett auf der Normalschanze qualifizieren konnte, überraschte – war aber auch der Schwäche der Konkurrenten Andreas Kofler und Markus Schiffner geschuldet.
Geht es um die Favoritenrolle im Einzelbewerb auf der Großschanze (Donnerstag, 17.30 Uhr), dann wird natürlich immer ein Name genannt – Stefan Kraft. Der 23-jährige Salzburger hat sich in den letzten Wochen in WM-Form gebracht und diese in Lahti auch bewiesen. "Ich möchte wieder mitmischen. Die Konkurrenz ist sehr stark, es muss alles zusammenpassen, das möchte ich wieder hinkriegen", sagte der Salzburger zur Ausgangslage. Würde er tatsächlich am Donnerstag Gold holen, wäre das einzigartig: Noch nie konnte ein Österreicher bei einer Weltmeisterschaft Einzel-Gold von der großen und von der kleinen Schanze holen. Das Training am Montag hatte er jedenfalls wie Michael Hayböck ausgelassen.
Bei der WM in Falun ist er vor zwei Jahren nur 21. vom kleinen Bakken gewesen und im Mixed Vierter. "Das zeigt mir, dass ich diesmal, obwohl ich nicht in bester Form hergekommen bin, einen sehr großen Schritt geschafft habe." In Lahti holte er ja bereits Mixed-Silber.
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