Start frei für die Elferliga

Start frei für die Elferliga
Die Eishockey-Liga wurde um Znojmo erweitert. Am Freitag fliegt der erste Puck. Der KURIER stellt die Teams vor.

Die letzten Tests sind absolviert, bis Freitag steigt die Spannung. Dann beginnt der Eishockey-Winter 2011/'12 mit einer neuen Zeitrechnung. Denn erstmals ist mit Znaim ein Team aus dem Land eines ehemaligen Weltmeisters dabei. Mit den Tschechen steigt die Zahl der teilnehmenden Nationen in der Erste-Bank-Liga auf fünf.

Gespielt werden vier Hin- und Rückrunden. Nach 40 Spielen teilt sich die Liga: Die oberen Sechs ermitteln in zehn Runden die Reihung für das Viertelfinale, die unteren Fünf spielen die letzten beiden Teilnehmer für das Viertelfinale aus. Alle Play-off-Duelle werden in Best-of-Seven-Serien gespielt, die Finalisten kommen also auf bis zu 71 Spiele.

Bei einer Liga-Sitzung in Szekesfehervar wurde am Samstag die Zukunft ab der Saison 2012/'13 diskutiert, Themen waren Kosten- und Ausländerreduktion. Sieben der elf Klubs wollen die bestehenden Regelungen ändern, nun soll eine Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten.

Red Bull Salzburg

Meisterliche Empfehlungen
Wer in der European Trophy beim schwedischen Meister Färjestad 4:0 und beim deutschen Meister Berlin 5:0 gewinnt, der muss auch in Österreich die Nummer eins sein. Sollte nichts unvorhergesehenes passieren, dann wird Salzburg die Titelverteidigung schaffen.

Trotz der Abgänge von Divis, Lakos, Koch und Duncan. Mit Tordjman haben die Salzburger einen Ersatz für Divis gefunden. Insgesamt haben sie wieder den tiefsten Kader aller Klubs und viele gute junge Spieler, die bei Verletzungen der Routiniers sofort nachrücken können. Und die Kassa für eventuelle Verstärkungen ist wie immer gut gefüllt.

KURIER-Tipp: Meister

KAC

Die Euphorie ist ungebremst
In der vergangenen Saison nur knapp im letzten Spiel an Salzburg gescheitert, will der Rekordchampion wieder zuschlagen. "Es soll mindestens wieder das Finale werden", gibt der sportliche Leiter Hellmuth Reichel vor. Dank Milliardärin Heidi Horten konnte das Team erneut verstärkt werden. Einiges darf man sich vom kanadischen Stürmer John Lammers und Thomas Koch erwarten, die in den Tests voll eingeschlagen haben.

Heuer will der KAC mit nur sechs Legionären auskommen. "Wir wollen Talente einbauen", so sieht Manny Viveiros die Zukunft. Nach 3800 Abos wurde der Verkauf eingestellt, um noch Karten für den freien Verkauf zu haben.

KURIER-Tipp: Finale

Vienna Capitals

Auf den Geschmack gekommen
Die Wiener haben auf dem Transfermarkt zugeschlagen und wollen die auf 7000 Plätze erweiterte Arena mit Erfolgen füllen. Das Rezept dafür: Mit Tommy Samuelsson wurde ein Taktik-Fuchs geholt, der seit seinem Titel mit Färjestad in Schweden zu den gefragtesten Coaches in Europa zählt. Eine weitere Zutat ist Tormann Reinhard Divis, der von Salzburg nach Wien wollte, weil er "Meister werden will".

Hinter dem Elitesturm Rotter-Gratton-Fortier tobt der Konkurrenzkampf. Mit Lupaschuk wurde der gesuchte Offensiv-Verteidiger gefunden. Das Finale ist erreichbar, wenn nicht wieder Salzburg im Semifinale wartet. Mit 27,4 Jahren sind die Caps das älteste Team.

KURIER-Tipp: Semifinale

Black Wings Linz

Daumen hoch für Rob Daum
Die Linzer haben einen Schritt nach vorne gemacht und werden Druck auf die großen drei aus Salzburg, Wien und Klagenfurt machen. Mit Rob Daum hat Linz zwar einen unbekannten, aber guten Trainer geholt. Der Perfektionist war am College und in der AHL Trainer, für die Edmonton Oilers auch als Scout tätig. Die Mannschaft wurde verjüngt und auch schneller.

Gespannt darf man auf Brian Lebler sein. Der Sohn der austrokanadischen Legende Eddy stürmt mit 1,91 Metern und 96 Kilogramm. Das Fragezeichen steht im Tor: Bei Alex Westlund wechseln Licht und Schatten wie im Blitzlichtgewitter.

KURIER-Tipp: Semifinale

Villacher SV

Die Adler nehmen den Kampf auf
Bei den Adlern ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Die Villacher wollen ihren Weg mit heimischen Spielern gehen. Da wurde auch nach außen ein Zeichen gesetzt, denn mit Heimkehrer Marco Pewal trägt ein Villacher das C (Kapitän) auf dem Dress.

Headcoach Mike Stewart will mit den alten Villacher Tugenden wie Kampfgeist, Körpereinsatz, Aggressivität und Tempo die Gegner überraschen. "Wir haben eine gute Mischung aus Alt und Jung ", sagt er. "Die Vorbereitung hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Ihm zur Seite steht das blau-weiße Urgestein Günther Lanzinger, der nach 22 Saisonen in Villach die aktive Laufbahn beendet hat und jetzt Co-Trainer ist.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Graz 99ers

Gilligans Erbe ist überschaubar
Bill Gilligan ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehören Mario Richer. Der von Salzburg gekommene Coach ist wie sein Vorgänger mit allen Vollmachten ausgestattet. Ob Richer auch den richtigen Riecher hat, muss sich erst zeigen. "Wir wollen wieder einmal die erste Play-off-Runde überstehen", lautet sein Saisonziel. Eine gewagte Aussage.

Ob der Austausch der Legionäre dazu ausreicht? In den Tests hinterließen Jarrett, Latendresse und die anderen einen recht starken Eindruck. Fabian Weinhandl im Tor ist ohnehin eine fixe Größe. Mit dem Austro-Russen Artjom Konowalow (von Salzburg) wurde ein talentierter Back-up verpflichtet.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Gäste-Quintett

Zagreb hat erneut aufgerüstet. Die Kroaten haben 13 Legionäre plus 13 Doppelstaatsbürger. Mit diesem Aufwand müsste Zagreb die Top-Teams ärgern können. Doch die fehlende Kontinuität ist einzige Konstante in Zagreb. Die Kroaten werden aber ein bis zwei österreichische Teams hinter sich lassen.
KURIER-Tipp: Viertelfinale

Fehervar entwickelt sich. Nachdem zuletzt das Viertelfinale knapp verpasst wurde, ist mit den Ungarn heuer wieder zu rechnen. Auch dank Adam Munro (Kan), dem NHL- und AHL-erfahrenen Tormann.
KURIER-Tipp: Viertelfinale

Jesenice kocht auf Sparflamme. Doch in den Tests hat das jüngste Team (23,39 Jahre) aufgezeigt, etwa den höher eingeschätzten VSV geschlagen.
KURIER-Tipp: Rang 9

Ljubljana forciert die slowenische Welle, hat 14 Spieler im Kader, die noch nicht 25 Jahre alt sind. Letzte Woche kam aus Zagreb Stürmer Hecimovic, der mit 22 Toren und 26 Assists bester Scorer der Kroaten war. Ziel sind die Play-offs - das wird aber schwer werden.
KURIER-Tipp: Rang 11

Znojmo ist der Debütant. Die Adler aus Tschechien verkauften 2009 ihre Lizenz der Extraliga für 900.000 Euro an Brno und stiegen freiwillig ab. Doch in der zweiten Liga wurden sie nicht glücklich und suchen in der Erste-Bank-Liga eine neue Herausforderung. Im Kader sind zwei Slowaken die einzigen Legionäre. Acht Teenager drücken den Altersschnitt auf 24,44 Jahre. Mehr als ein Punktelieferant werden die Tschechen mit diesem Kader aber nicht sein.
KURIER-Tipp: Rang 10

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