Snowboarderin Marion Kreiner beendet Karriere

Marion Kreiner verabschiedet sich vom Spitzensport.
"Ich weiß, ich könnte noch vorne mitfahren. Das hat die Entscheidung nicht einfacher gemacht", sagt die Steirerin.

Snowboarderin Marion Kreiner hat am Mittwoch ihren Rücktritt vom aktiven Leistungssport verkündet. Die 35-jährige Steirerin, die auf einen kompletten WM-Medaillensatz sowie Olympia-Bronze 2010 in Vancouver zurückblickt, gab ihre Entscheidung bei einer Pressekonferenz in Graz bekannt. Die Ex-Weltmeisterin im Parallel-RTL will sich um ihr Privatleben und künftig um den Sport-Nachwuchs kümmern.

"Die nächste WM steht vor der Tür und Olympia 2018 ist auch nicht mehr weit. Es war also an der Zeit, sich Gedanken zu machen", erklärte Kreiner, ehe sie ihren Abschied von der aktiven Szene "mit heutigem Tag" bekannt gab. Trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingung habe sie stets versucht, das Maximum heraus zu holen, betonte die Grazerin, die freilich das Gefühl hat, auch nach 18 Jahren im ÖSV und zwölf im Weltcup noch immer mitmischen zu können.

"Trotzdem bin ich zum Schluss gekommen, dass es die richtige Zeit ist, Schluss zu machen und ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen", erklärte Kreiner, die 2009 Weltmeisterin im Riesentorlauf geworden war nachdem sie 2007 mit Slalom-Silber in Korea ihre erste WM-Medaille gewonnen hatte. Zuletzt bei der Heim-Weltmeisterschaft auf dem Kreischberg bzw. im Lachtal hatte sie als Slalom-Dritte nochmals zugeschlagen.

Höhepunkt ihrer Karriere sei aber sicherlich Olympia-Bronze im Riesentorlauf in Kanada gewesen, betonte Kreiner. Das zweimalige knappe Verpassen des Gesamtweltcups steht als Wermutstropfen zu Buche.

Dem Sport erhalten bleiben

Christian Galler, Sportlicher Leiter für Snowboard im ÖSV, verspürte bei Kreiners Rücktritt gemischte Gefühle. "Ältere Teamkolleginnen fahren noch immer um Podestplätze", verwies er etwa auf das PSL-Gold der 41-jährigen Claudia Riegler 2015. "Dazu hat Marion allemal das Potenzial. Auf so eine Bank zu verzichten, tut deshalb besonders weh", sagte Galler der hofft, dass Kreiner dem Sport in irgendeiner Form erhalten bleibt.

Dem wird offenbar so sein. Denn die Sportlerin, die bereits Teilzeit arbeitet, will nicht nur ihr Fernstudium beenden, sondern sich künftig auch um den Nachwuchs kümmern. Und damit ist vorerst offenbar nicht der eigene gemeint. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, meine Erfahrung und mein Wissen weiterzugeben, werde ich das gerne tun. Mir liegen aber alle Sportarten am Herzen", betonte Kreiner.

Worauf sie sich am meisten freue? "Die Zeit zu Hause genießen und schauen, wie der Winter in Graz so ist." Was ihr nicht abgehen werde: "Die ganze Packerei und die vielen Autofahrten."

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