ÖSV-Adler verfehlen im Teambewerb das Podest

Gregor Schlierenzauer ist zurück auf der Schanze.
Österreich wird Fünfter. Norwegen siegt hauchdünn vor den Deutschen. Schlierenzauer schaffte zuvor die Quali für den Einzelbewerb am Sonntag.

Heinz Kuttin hatte schon davor gewarnt, gleich im ersten Springen Wunderdinge von Gregor Schlierenzauer zu erwarten. Auf dem Papier mag der Stubaier ja noch immer der Rekordmann im Weltcup (53 Siege) sein, doch auf der Schanze ist der 27-Jährige nach einer hartnäckigen Sinnkrise und zwei Knieverletzungen aktuell noch nicht mehr als ein Otto Normalskispringer.

Immerhin das Minimalziel hat Gregor Schlierenzauer bei seinem Comeback in Titisee-Neustadt schon einmal erreicht. Dem Tiroler gelang auf Anhieb der Sprung in den Bewerb am Sonntag (15.30 Uhr, live Eurosport), der 23. Platz in der Qualifikation am Samstag spiegelt in etwa auch das momentane Leistungsniveau des Tirolers wider. "Es ist klar, dass er nicht sofort alles zerreißen wird", weiß Trainer Kuttin. "Er muss erst wieder in seinen Wettkampfmodus gelangen, und dabei hilft ihm jeder Sprung."

Deshalb nominierte Kuttin den 27-Jährigen auch neben Manuel Poppinger, Manuel Fettner und Stefan Kraft für den Mannschaftsbewerb am Samstag. Das österreichische Quartett landete im dritten Teamspringen in diesem Winter nicht wie erhofft auf dem Podest und musste sich am Ende mit dem fünften Rang begnügen.

Selbst mit einem Gregor Schlierenzauer in Hochform wäre der Sieg im Teambewerb außer Reichweite gewesen. Die Mannschaft aus Norwegen und Teamweltmeister Polen sprangen in einer eigenen Liga und lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau. Der Sieg ging schließlich an Norwegen.

Im Aufwind

Die Skispringerinnen haben an diesem Wochenende Pause, die nächsten Bewerbe finden in Hinterzarten (16. und 17.Dezember) statt. Für Daniela Iraschko-Stolz kommen die Wettkämpfe im Schwarzwald noch zu früh, doch das Comeback der Steirerin rückt etwas näher. Dieser Tage absolvierte die 34-Jährige, die sich in diesem Jahr zwei Knie-Operationen hatte unterziehen müssen, ihre ersten Sprünge seit März.

Teambewerb in Titisee-Neustadt:

1. Norwegen (Robert Johansson 134,5/137,5 - Daniel Andre Tande 139,5/139,5 - Anders Fannemel 133,5/141,5 - Johann Andre Forfang 133/129,5) 1.083,6 Punkte
2. Polen (Piotr Zyla 133,5/134,5 - Maciej Kot 128,5/137 - Dawid Kubacki 141,5/136,5 - Kamil Stoch 142,5/135,5) 1.082,8
3. Deutschland (Markus Eisenbichler 134,5/128 - Karl Geiger 123/129,5 - Andreas Wellinger 139,5/141 - Richard Freitag 134,5/143,5) 1.054,7
4. Slowenien 1.011,5
5. Österreich (Fettner 133/132,5 - Poppinger 124/130,5 - Schlierenzauer 127/124,5 - Kraft 138,5/140,5) 1.010,9
6. Japan 957,4
7. Finnland 864,9
8. Schweiz 831,3
Weiter (nicht im Finale):
9. Tschechien 386,7
10. Italien 352,8
11. Russland 330,6

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