Skispringen: Kraft beim Auftakt in Wisla Dritter

Der amtierende Gesamtweltcupsieger feierte bei der ersten Einzelkonkurrenz gleich einen Podestplatz.

Stefan Kraft hatte nicht zu viel versprochen. Er sei stärker als im vergangenen Jahr um diese Zeit, hatte der Gesamtweltcupsieger vor dem Saisonstart in Wisla gemeint. Er habe über den Sommer erneut einen Schritt vorwärts gemacht. Und überhaupt: „Ich bin hungrig nach Erfolgen.“

Nach dem ersten Weltcupwochenende kann festgehalten werden. Stefan Kraft ist tatsächlich schon wieder ganz der Alte. Der 24-Jährige hat augenscheinlich nichts von seiner Leichtigkeit und Souveränität eingebüßt und stand deshalb bereits im ersten Bewerb wieder hoch im Kurs. Rang drei in einem turbulenten und vom Wind beeinflussten Springen in Wisla bedeutet einen gelungenen Start in den Olympia-Winter.

Am Ende fehlten dem österreichischen Doppelweltmeister lediglich 2,8 Punkte auf seinen 13.Weltcuperfolg und Sensationssieger Junshiro Kobayashi. Der Japaner, der als Karriere-Highlight bislang nur einen 13.Platz vorweisen konnte, verblüffte zum Auftakt alle.

Überraschung Huber

Kobayashi war nicht die einzige Überraschung beim ersten Bewerb in Polen. Mit dem Salzburger Daniel Huber landete ein weiterer Athlet in den Spitzenrängen, den die Skisprungfans bislang nur vom Hörensagen kannte. Der 24-Jährige qualifizierte sich nicht nur erstmals in seiner Karriere für einen zweiten Durchgang, er stand mit 131 Metern sogar den weitesten Sprung des Wochenendes. Verdienter Lohn: Rang sechs, 40 Weltcuppunkte und 3400 Euro Preisgeld.

Die starke Performance des 24-jährigen Weltcup-Debütanten begeisterte Cheftrainer Heinz Kuttin fast noch mehr als der reife Auftritt von Stefan Kraft. Das österreichische Skisprung-Team auf eine breitere Basis zu stellen und einen größeren Konkurrenzkampf im eigenen Lager zu schaffen – das sind Ziele, die der Kärntner seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren verfolgt. In Wisla sammelten sechs Österreicher Weltcuppunkte, dabei waren mit Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler zwei arrivierte Athleten gar nicht dabei.

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