Welche Kristallkugeln noch zu haben sind

Aksel Lund Svindal
Im Abfahrtsweltcup der Herren führt immer noch der verletzte Norweger Aksel Lund Svindal.

Im alpinen Ski-Weltcup stehen in dieser Woche die letzten Entscheidungen der Saison 2015/16 an. Beim Saisonfinale in St. Moritz (Mittwoch - Sonntag) werden in den jeweiligen Bewerben die letzten Punkte vergeben.

Qualifiziert sind die Top 25 der Disziplinen-Wertungen (bei verletzungsbedingten Ausfällen wird nicht aufgefüllt), alle zusätzlichen Athleten mit zumindest 500 Punkten im Gesamtweltcup sowie die Gewinner und Gewinnerinnen der Junioren-Weltmeisterschaften in der jeweiligen Disziplin.

Weltcup-Punkte gibt es nur für die Top 15 (Punkteverteilung siehe unten).

Die Ausgangslage vor dem Finale:

Herren

Gesamtweltcup: Marcel Hirscher

Hirscher hat zum fünften Mal in Folge den Gesamtweltcup für sich entschieden. Der Salzburger kann beim Finale in St. Moritz von der Konkurrenz nicht mehr eingeholt werden, weil niemand seiner Verfolger mehr das gesamte Restprogramm von vier Rennen bestreitet. Henrik Kristoffersen (NOR/1.272), Alexis Pinturault (FRA/1.080) und Kjetil Jansrud (NOR/1.013) kämpfen noch um die weiteren zwei Podestränge der Gesamtabrechnung.

Abfahrt: ?

Der Abfahrts-Weltcup der Herren bekommt ein äußerst heißes Finalrennen: Der verletzte Norweger Aksel Lund Svindal und der Südtiroler Peter Fill liegen mit 436 Zählern ex aequo in Führung, Svindal hat aber mehr Saisonrennen gewonnen und wäre laut aktuellem Stand Kugelgewinner. Fills Landsmann Dominik Paris hat nur vier Zähler Rückstand, der Norweger Kjetil Jansrud 54 und der Franzose Adrien Theaux 66. Bester Österreicher ist Hannes Reichelt als Zehnter.

Super-G: ?

Welche Kristallkugeln noch zu haben sind
Fourth placed Aleksander Aamodt Kilde of Norway reacts after the MenÕs Alpine Ski World Cup Super G race in Kvitfjell, Norway, on March 13, 2016. / AFP PHOTO / NTB scanpix AND NTB Scanpix / Jon Olav Nesvold / Norway OUT
Spannung pur auch im Super-G: der Norweger Aleksander Aamodt Kilde liegt 25 Punkte vor seinem verletzten Landsmann Aksel Lund Svindal, 37 vor dem Oberösterreicher Vincent Kriechmayr und 40 vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud. Nur noch rechnerische Chancen haben der US-Amerikaner Andrew Weibrecht (91 zurück) und der Schweizer Carlo Janka (92). Norwegen hat zuletzt viermal in Folge die Super-G-Kugel geholt - von 2012 bis 2014 durch Svindal, vergangenes Jahr durch Jansrud. Österreich wartet seit Hannes Reichelt 2008.

Riesentorlauf: Marcel Hirscher

Hirscher hat die Riesentorlaufwertung zum dritten Mal in seiner Karriere für sich entschieden, zum zweiten Mal in Folge. Der Kugelgewinn stand nach dem vierten Saisonsieg des Salzburgers Anfang März in Kranjska Gora fest. Der Franzose Alexis Pinturault ist bereits fix Zweiter. Wohl nur noch rechnerisch ist der drittplatzierte Norweger Henrik Kristoffersen (461) von den Franzosen Victor Muffat-Jeandet (373) und Mathieu Faivre (363) einzuholen.

Slalom: Henrik Kristoffersen

Nach drei Kugeln in Folge für Marcel Hirscher heißt der neue Slalomkönig Henrik Kristoffersen. Der Norweger ist nach sechs Saisonsiegen allerdings ein verdienter Trophäen-Empfänger. Hinter dem Duo klafft eine große Lücke, Chancen auf Position drei haben theoretisch noch Felix Neureuther (GER/363), Stefano Gross (ITA/345), Fritz Dopfer (GER/339), Alexander Choroschilow (RUS/326) und Andre Myhrer (SWE/267).

Kombination: Alexis Pinturault

Erstmals seit 2012 werden wieder Kristallkugeln für die Kombination vergeben. Mit zwei Siegen in den drei Bewerben holte sich der Franzose Alexis Pinturault mit 220 Zählern den Wertungsgewinn vor Landsmann Thomas Mermillod Blondin (170) und dem Norweger Kjetil Jansrud (165). Bester Österreicher wurde Romed Baumann als Achter (88). Beim Finale wird keine Kombination mehr ausgetragen.

Damen

Gesamtweltcup: Lara Gut

Welche Kristallkugeln noch zu haben sind
epa05209391 Lara Gut of Switzerland reacts in the finish area during the Super-G run of the Women's Super Combined race at the FIS Alpine Ski World Cup in Lenzerheide, Switzerland, 13 March 2016. EPA/GIAN EHRENZELLER
Zum ersten Mal seit 21 Jahren und Vreni Schneider ging der Gesamtweltcup wieder an eine Schweizerin. Lara Gut ist vier Rennen vor Schluss mit 355 Punkten Vorsprung zwar rechnerisch noch von Viktoria Rebensburg einzuholen, die Deutsche verzichtet aber in St. Moritz auf das Antreten im Slalom. Rebensburg ist hinter Lindsey Vonn Dritte, auf die verletzte US-Amerikanerin fehlen ihr auch noch 228 Punkte. Beste Österreicherin ist Cornelia Hütter als Siebente, der eine oder andere Platz ließe sich noch gutmachen. Weltcup-Titelverteidigerin Anna Fenninger fehlte die gesamte Saison verletzungsbedingt.

Abfahrt: Lindsey Vonn

Am 20. Februar in La Thuile sicherte sich Lindsey Vonn mit einem zweiten Tagesrang zum bereits achten Mal in ihrer Karriere den Abfahrts-Weltcup. Damit überflügelte die US-Amerikanerin Annemarie Moser-Pröll in dieser Disziplin, hält insgesamt bei 20. Kristallkugeln. Auch der Gesamtweltcup schien abermals zum Greifen nahe, ehe eine Knieverletzung das Saison-Aus bedeutete. Um die Ehrenplätze rittern Larisa Yurkiw (CAN/407), Cornelia Hütter (AUT/387), Fabienne Suter (SUI/383) und Lara Gut (SUI/374).

Super-G: ?

Das Trio Lara Gut (SUI/401), Cornelia Hütter (AUT/340) und Tina Weirather (LIE/336) jagt beim finalen Rennen in St. Moritz die mit 420 Zählern noch in Führung liegende verletzte Lindsey Vonn. Beste Aussichten hat freilich Gut, der unabhängig vom Abschneiden der Konkurrenz ein sechster Platz genügt, um das Kristall einzuheimsen.

Riesentorlauf: ?

Welche Kristallkugeln noch zu haben sind
Eva-Maria Brem of Austria celebrates her victory after the women's giant slalom of the FIS Ski World Cup at the ski resort Jasna near Liptovsky Mikulas,Slovakia on March 7,2016. / AFP / JOE KLAMAR
Mit Eva-Maria Brem lebt Österreichs Hoffnung auf eine kleine Kristallkugel bei den Damen bis zum letzten Renntag der Saison. Am Sonntag wird die Tirolerin mit 52 Punkten Vorsprung auf die Deutsche Viktoria Rebensburg in das finale Rennen gehen. Sie hat es damit selbst in der Hand, bei einem vierten Platz von Brem ist das Ergebnis von Rebensburg nicht entscheidend und die Kugel im rot-weiß-roten Lager. Vergangenes Jahr musste sich Brem beim Weltcup-Kugelfinale ihrer Landsfrau Anna Fenninger beugen.

Slalom: Frida Hansdotter

Die Schwedin Frida Hansdotter kürte sich vorzeitig zur Kugelgewinnerin und löste Mikaela Shiffrin ab, die US-Amerikanerin verpasste verletzungsbedingt aber zwei Rennmonate. Um Endrang zwei matchen sich beim Finale in St. Moritz die Slowakin Veronika Velez-Zuzulova (546) und die Schweizerin Wendy Holdener (511). Sarka Strachova (CZE/464) hat nur noch eine theoretische Chance auf einen Platz auf dem Podest der Endabrechnung. Die Österreicherinnen Michaela Kirchgasser und Carmen Thalmann liegen auf den Rängen elf und zwölf.

Kombination: Wendy Holdener

Nach drei Saisonrennen geht die Kristallkugel an die Schweizerin Wendy Holdener, die mit 198 Punkten vor der Schweizerin Lara Gut (160) und der Salzburgerin Michaela Kirchgasser (153) das Konto am vollsten hatte. Für Holdener ist es das erste Kristall ihrer Karriere. Beim Finale wird keine Kombination mehr ausgetragen.

Übersicht:

1. Platz: 100 Punkte
2. Platz: 80
3. Platz: 60
4. Platz: 50
5. Platz: 45
6. Platz: 40
7. Platz: 36
8. Platz: 32
9. Platz: 29
10. Platz: 26
11. Platz: 24
12. Platz: 22
13. Platz: 20
14. Platz: 18
15. Platz: 16

Kommentare