Ski-Crosser Zoricic tödlich verunfallt

Der Kanadier Nick Zoricic landet nach dem Zielsprung in den Fangnetzen und bricht sich das Genick.

Sonne, angenehme Temperaturen, eine entspannte Atmosphäre – die Rennen in Grindelwald hätten das würdige Finale einer spannenden Skicross-Saison werden sollen. Doch die gute Stimmung sollte schlagartig in Fassungslosigkeit und Trauer umschlagen, als Nik Zoricic in den Zielraum stürzte und dort regungslos liegen blieb.

Der Albtraum der Skicrosser wurde tragische Realität. Der 29-jährige Kanadier erlag noch im Ziel seinen schweren Kopfverletzungen, nachdem die Ärzte eine halbe Stunde lang vergeblich versucht hatten, Zoricic zu reanimieren.

Risiko

Skicross ist eine spektakuläre, aber auch eine äußerst gefährliche Alpin-Disziplin. Vier Läufer rasen nebeneinander über einen mit Steilkurven und Sprüngen gespickten Kurs, dabei wurde in den vergangenen Jahren eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h gemessen. Die spannenden Positionskämpfe bieten zwar jede Menge Action, sie bergen aber große Risiken: Die Angst, dass einander die Skicrosser mit den scharfen Skikanten verletzen, ist allgegenwärtig.

Nik Zoricic, der wie alle Skicrosser Helm und Rückenprotektor trug, wurde in Grindelwald ein Fahrfehler zum Verhängnis. In seinem Achtelfinallauf wählte der 29-Jährige beim Zielsprung eine falsche Linie: Er verfehlte das Ziel und krachte unmittelbar neben dem Zielpfosten mit voller Wucht in die Fangnetze, ehe er sich noch mehrmals überschlug. Obwohl die Ärzte sofort zur Stelle waren, konnten sie nichts mehr für den Kanadier tun.

Die Rennen in Grindelwald, wo an diesem Wochenende die Weltcup-Gesamtsieger im Skicross gekürt werden sollten, wurden nach dem Unfall sofort abgesagt. Die Skicross-Familie ist schwer geschockt. "Dieser schwere Verlust für unseren Sport macht uns alle zutiefst betroffen", erklärte Sabine Wittner, die Skicross-Koordinatorin beim ÖSV, "wir verlieren mit Nik Zoricic einen großartigen Menschen, vorbildlichen Sportler und guten Freund. "

Trauer

Nik Zoricic stammt eigentlich aus Sarajewo, im Alter von fünf Jahren war er mit seiner Familie nach Toronto ausgewandert. Zoricic, der im Nachwuchs vom Österreicher Max Gartner, dem heutigen kanadischen Skiverbandspräsidenten, betreut wurde, startete bei vier Weltcupslaloms, ehe er zu den Skicrossern wechselte.

Der 29-Jährige ist bereits der zweite Sportler aus dem kanadischen Skiverband, der in diesem Jahr tödlich verunglückt ist. Im Jänner hatte sich Sarah Burke, der Star der Freeski-Szene, beim Training in der Halfpipe tödliche Kopfverletzungen zugezogen.

 

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