Veith trainierte auf Weltcup-Piste am Semmering

Anna Veith tastet sich vorsichtig wieder heran.
"Bin körperlich erst bei 70 Prozent. Ich muss eine gescheite, keine emotionale Entscheidung treffen", sagt die 27-Jährige.

Österreichs Ski-Star Anna Veith hat am Donnerstagvormittag ein Training auf der Piste am Semmering absolviert, wo in der kommenden Woche die letzten alpinen Damen-Weltcup-Rennen des Jahres auf dem Programm stehen. Ob die 27-jährige Salzburgerin schon am Dienstag und/oder Mittwoch im Riesentorlauf ihr Comeback geben wird, ist aber weiter ungewiss.

"Vielleicht, ich weiß es selber nicht", lautete Veiths Antwort am Donnerstag auf diese Frage in einem Ö3-Interview. "Körperlich bin ich bei 70 Prozent, da fehlt schon noch viel. Ich muss mir das ganz genau anschauen, ob es Sinn macht, in dieser Verfassung Rennen zu fahren. Der Kopf will unbedingt, das kann aber einem auch im Weg stehen, wenn man es zu extrem will. Ich will eine gescheite, keine emotionale Entscheidung treffen", betonte die Gesamtweltcup-Gewinnerin von 2014 und 2015

Veith betrat auf der eisigen Weltcup-Piste am Semmering Neuland nach ihrer am 21. Oktober des Vorjahres im Training in Sölden erlittenen schweren Knieverletzung. "Das war der erste Tag auf so einem Untergrund. Ich habe nicht gewusst, ob es funktioniert, bin daher nicht durchgefahren und in der Mitte stehen geblieben. Ich habe versucht, ein Gefühl aufzubauen. Es ist von Lauf zu Lauf besser geworden. Ich habe mich angefreundet mit den harten Bedingungen und bin positiv überrascht, dass es körperlich funktioniert hat", berichtete Veith.

Vorsichtiges Herantasten

Seit mittlerweile fünf Wochen trainiert die amtierende Super-G- und Riesentorlauf-Weltmeisterin wieder durchgehend auf Schnee. Nach den ersten drei Wochen auf "sehr, sehr flachen Pisten, um ein Gefühl zu bekommen, wie weit ich gehen kann", tastete sich Veith in den vergangenen beiden dann an "schwierigeres Gelände" heran. So trainierte sie etwa in der Vorwoche gemeinsam mit ihrer Tiroler Teamkollegin Stephanie Brunner im Zillertal.

Auf dem Weg zurück sei ihr von Beginn "nichts leicht von der Hand gegangen. Man muss kämpfen, um auf ein gewisses Level zurückzukommen. Jetzt geht es schon besser, nicht jeder Tag ist schmerzhaft", erklärte Veith, die "zwischendurch Rückschläge" wegstecken musste. "Man muss kleine Erfolge feiern, um den nächsten Schritt machen zu können." Deswegen werde sie auch bei ihrem Comeback nichts überstürzen. "Man muss realistisch bleiben", merkte Veith an. Bis Montag hat sie Zeit, eine Entscheidung über einen Start am Semmering zu treffen.

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