Für viele kommt Sölden zu früh

Anna Fenninger und Lindsey Vonn fehlen wie viele andere beim Saisonauftakt.
Die Abwesenheitsliste beim Saisonauftakt ist lang.

Anna Veith, Lindsey Vonn, Aksel Lund Svindal - drei der absoluten Topstars der Alpinskiszene führen die Abwesenheitsliste beim Weltcupauftakt am Wochenende in Sölden an. Die Liste jener Sportler, die erst verspätet in den Skiwinter einsteigen, ist lang. Will sich Vonn in der kommenden Saison auf die Speedbewerbe konzentrieren, so sind viele andere nicht rechtzeitig fit geworden.

Veith benötigt nach der vor einem Jahr bei einem Trainingssturz auf dem Rettenbachferner erlittenen schweren Knieverletzung noch Zeit. "Ich tu alles, um ganz bald wieder zurück im Weltcup zu sein", teilte die 27-jährige Salzburgerin mit, ohne ihren genauen Plan zu erörtern. Der unter die Buch-Autorinnen gegangene US-Superstar Vonn indes steigt in Übersee ein. Das ist auch der Plan der Steirerin Cornelia Hütter, die sich vor ein paar Tagen eine Schuhrandprellung zugezogen hat und für Sölden passen muss.

Mancuso fehlt weiterhin

Wegen eines Schienbeinkopfbruches am rechten Knie verpasst die Deutsche Viktoria Rebensburg den Gletscher-Auftakt, auch sie will bei den Nordamerika-Rennen im November wieder einsatzfähig sein. Aus den USA fehlt weiterhin Julia Mancuso. Die Riesentorlauf-Olympiasiegerin von 2006 trainierte zwar in Sölden, ist aber nach ihren schweren Problemen mit der Hüfte noch immer nicht bereit ist für Weltcuprennen.

Von einer Knieverletzung zurück kommt die steirische Speedläuferin Nicole Schmidhofer. Kerstin Nicolussi (Kreuzbandriss) und Elisabeth Kappaurer (Knorpelschaden im Knie) beendeten die vergangene Saison ebenfalls vorzeitig, Kappaurer schaffte es für Samstag ins Sölden-Aufgebot.

Viele Rekonvaleszente

Auf Herren-Seite gib es zahlreiche Rückkehrer aus Verletzungspausen. So Matthias Mayer (Wirbelbrüche), Georg Streitberger, Thomas Mayrpeter, Daniel Danklmaier (alle Kreuzbandriss), Max Franz (Riss des Syndesmosebandes), Joachim Puchner (Patellasehnenverletzung) und Markus Dürager (Schien- und Wadenbeinbruch). Bis auf Dürager, der im Juni nochmals operiert werden musste, dürften alle in Übersee mit dabei sein bzw. fit für Renneinsätze sein.

Ein unliebsames Krankenhaus-Gastspiel musste auch Hannes Reichelt geben. Der Super-G-Weltmeister wurde am 17. September erneut an der Lendenwirbelsäule operiert. "Lake Louise wird eng, aber auf Beaver Creek arbeite ich schon hin", gab sich der Salzburger zuversichtlich.

Der bis zu seinem Kitzbühel-Sturz im Jänner um den Gesamtweltcup kämpfende Svindal (Kreuzband und Meniskus im rechten Knie gerissen) braucht für seine Reha "mehr Zeit". Auf der Nordamerika-Tour könnte der Norweger dabei sein, in Lake Louise stehen zunächst am 26./27. November eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm, ehe es nach Beaver Creek geht.

Nach seinem Kreuzbandriss kehrt mit Ted Ligety auch der Riesentorlauf-Olympiasieger und -Weltmeister zurück. Rehabilitation stand auch für den Italiener Giuliano Razzoli und den Franzosen Guillermo Fayed (beide Kreuzbandriss) auf dem Programm. Für den Italiener Matteo Marsaglia gibt es keinen Skiwinter als Aktiver, es erwischte ihn beim Sommertraining in Südamerika mit Kreuzbandriss.

Unbekannte

Offen ist die Situation bei Tina Maze. Die slowenische Gesamtweltcupsiegerin von 2013 hatte sich nach der WM-Saison 2014/15 ein Jahr Auszeit gegönnt. Angeblich will Maze nun für einige ausgewählten Rennen zurückkehren und nach der WM in St. Moritz endgültig goodbye sagen. Die Entscheidung gibt Maze am Donnerstag in Sölden bekannt.

Die wohl größte Unbekannte ist der US-Amerikaner Bode Miller. Zwar hat der nun 39-Jährige Altstar im Sommer in Chile zwischen Renntoren geübt, seine Zukunft auf der Piste ist aber offen. Ob Miller mit seinen neuen (Bomber-) Skiern und teils "exotischer" Ausrüstung aber tatsächlich nochmals im Weltcup antreten kann, müssen wegen des Vertragskonfliktes mit Ex-Ausrüster Head erst die Gerichte klären. Miller wird zudem wieder Vater. Er fuhr sein bisher letztes Weltcuprennen im März 2014, danach gab es nur noch den von einem Sturz beendeten Super-G-Auftritt bei der Heim-WM im Februar 2015 in Vail/Beaver Creek. Für Sölden steht Miller nicht auf der Nennliste.

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