Kitzbühel: Svindal gewinnt Super-G vor Jansrud und Mayer

Aksel Lund Svindal landete in Kitzbühel seinen dritten Saisonsieg.
Hannes Reichelt muss sich mit dem unliebsamen vierten Rang zufrieden geben.

Aksel Lund Svindal hat ein perfektes Renn-Comeback in Kitzbühel gegeben. Zwei Jahre nach Sieg und Horrorsturz auf der Streif gewann der Norweger am Freitag erneut den Super-G in der Gamsstadt, setzte sich 0,50 Sekunden vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud und 0,56 vor Vorjahressieger Matthias Mayer durch, der für ein ÖSV-Podest zum Auftakt der Hahnenkammrennen sorgte.

Der dritte Weltcupsieg im Olympiawinter und 35. insgesamt ist für Svindal auch deshalb ein besonderer, weil noch nie zuvor der Kitz-Super-G komplett auf der Streif gefahren wurde und Mausefalle, Steilhang und Alte Schneise beinhaltete. Weil das Ziel wegen der weichen Verhältnisse im untersten Streckenabschnitt zum Oberhausberg verlegt worden war, hatte auch der Startpunkt neu überdacht werden müssen. Betrug die Siegeszeit von Mayer im Vorjahr 1:11,25 Minuten, so war das Rennen heuer mit 1:30,72 auch deutlich länger.

Original wird bei der Streifalm gestartet und der Seidlalmsprung ist das erste "Streif"-Kriterium, das auf die Rennläufer wartet. Wegen der massiven Neuschneemengen waren FIS und Organisatoren heuer aber gefordert. "Wir hatten zwei Möglichkeiten, gleich in der Früh absagen oder es probieren", sagte FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner.

"Wie bei FIS-Rennen"

Kitzbühel: Svindal gewinnt Super-G vor Jansrud und Mayer
ABD0109_20180119 - KITZBÜHEL - ÖSTERREICH: Der Österreicher Hannes Reichelt während seinem Lauf im WC-Super G der Herren am Freitag, 19. Jänner 2018 in Kitzbühel. - FOTO: APA/EXPA7HANS GRODER

Die Mühen machten sich bezahlt und den Athleten gefiel die neue Variante. "Für mich war es ein cooler, schöner Super-G. Ich bin den echt gern gefahren. Sicher, die Hundertstel hat mich zuerst brutal geärgert", sagte Hannes Reichelt, der als Vierter das Podest knapp zugunsten seines Teamkollegen verpasste. Aber er habe auch schon mit 1/100 gewonnen, das relativiere alles wieder. Das Abschwingen im improvisierten Ziel und ohne Zuschauerapplaus versetzte ihn zurück in alte Zeiten. "Wie bei FIS-Rennen."

Die Rennläufer fuhren danach im Touristen-Skitempo ins eigentliche Ziel, wo sie von Tausenden Zuschauern bejubelt wurden. "Heute war so ein Rennen, wo man nicht zu viel an Gefühl denken muss. Einfach immer fahren, fahren, fahren bis ins Ziel, dann auf die Zeit schauen und hoffentlich passt es", sagte Svindal, der sofort Blick auf den Jubel eines Physio hatte und Bescheid wusste.

Svindal gewann zum dritten Mal nach 2013 und 2016 in Kitzbühel den Super-G. "Ein Abfahrtssieg morgen wäre logischerweise ein Traum. Wenn ich tauschen könnte würde, würde ich, aber man muss das nehmen, was kommt. Ich bin heute sehr glücklich", sagte der 35-Jährige, der 55.500 Euro brutto an Preisgeld erhielt.

Elche am Podest

Die Schneeverhältnisse waren nicht so nach dem Geschmack von Mayer, dem es einmal auch den Außenski verschlug. Er habe sich runtergekämpft und sei zufrieden, der Podiumsplatz sein "super". Lob gab es für die vielen Skifans, die das Rennen nur per Vidiwall verfolgen konnten. "Wenn man sieht, wie viele Zuschauer da sind beim größten Public Viewing Österreichs, ist das ein Wahnsinn."

Kitzbühel: Svindal gewinnt Super-G vor Jansrud und Mayer
Alpine Skiing - FIS Alpine Skiing World Cup - Men's Alpine Super G - Kitzbuehel, Austria - January 19, 2018. Kjetil Jansrud of Norway, Aksel Lund Svindal of Norway and Matthias Mayer of Austria. REUTERS/Leonhard Foeger

Natürlich sehe man die Norweger nicht gern auf 1 und 2 in Österreich, schickte der Abfahrts-Olympiasieger nach. "Zwei Elche am Podest in Kitzbühel, da sind wir besonders zufrieden", sagte Jansrud mit einem Augenzwinkern.

Beaver-Creek-Sieger Vincent Kriechmayr war mit 1,29 Sekunden Rückstand als Zehnter drittbester Österreicher. "Ein paar kleine Fehler, dann bist du nicht mehr dabei", haderte der Oberösterreicher, der wie alle Athleten letztlich froh war, dass dieses Rennen stattfand. Und für die Abfahrt am Samstag wollte er sich auch nicht drausbringen lassen. "Morgen ist ein anderes Rennen", versicherte er. Christian Walder schrieb als 14. an und machte das nächste gute Ergebnis. "Das Knie ist tadellos, das Vertrauen kommt zurück. Es geht bergauf."

Weiter nicht richtig ins Fahren kommt hingegen Romed Baumann, der 3,14 Sekunden Rückstand hatte. Nicht am Start war Max Franz, der wegen einer Magen-Darm-Erkrankung bereits aus Kitzbühel abgereist ist und auch die Abfahrt am Samstag verpassen wird.

Endstand:

1.

Aksel Lund Svindal (NOR)

1:30,72

2.

Kjetil Jansrud (NOR)

1:31,22

+0,50

3.

Matthias Mayer (AUT)

1:31,28

+0,56

4.

Hannes Reichelt (AUT)

1:31,29

+0,57

5.

Adrien Theaux (FRA)

1:31,42

+0,70

6.

Beat Feuz (SUI)

1:31,55

+0,83

7.

Peter Fill (ITA)

1:31,64

+0,92

8.

Andreas Sander (GER)

1:31,85

+1,13

9.

Blaise Giezendanner (FRA)

1:31,93

+1,21

10.

Vincent Kriechmayr (AUT)

1:32,01

+1,29

11.

Christof Innerhofer (ITA)

1:32,22

+1,50

12.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

1:32,25

+1,53

13.

Gilles Roulin (SUI)

1:32,28

+1,56

14.

Christian Walder (AUT)

1:32,31

+1,59

15.

Thomas Dreßen (GER)

1:32,32

+1,60

16.

Thomas Tumler (SUI)

1:32,39

+1,67

.

Dominik Paris (ITA)

1:32,39

+1,67

18.

Josef Ferstl (GER)

1:32,43

+1,71

19.

Ralph Weber (SUI)

1:32,44

+1,72

20.

Bostjan Kline (SLO)

1:32,45

+1,73

21.

Dustin Cook (CAN)

1:32,69

+1,97

22.

Alexis Pinturault (FRA)

1:32,96

+2,24

23.

Martin Cater (SLO)

1:32,99

+2,27

24.

Andrew Weibrecht ( USA)

1:33,10

+2,38

25.

Manuel Osborne-Paradis (CAN)

1:33,11

+2,39

26.

Thomas Biesemeyer (USA)

1:33,18

+2,46

27.

Bryce Bennett (USA)

1:33,28

+2,56

28.

Mattia Casse (ITA)

1:33,46

+2,74

29.

Wiley Maple (USA)

1:33,62

+2,90

30.

Romed Baumann (AUT)

1:33,86

+3,14

Weiter:

50.

Patrick Schweiger (AUT)

1:36,26

+5,54

Ausgeschieden u.a.: Daniel Danklmaier, Christopher Neumayer (beide AUT), Mauro Caviezel (SUI)

Nicht am Start u.a.: Max Franz (AUT)

Gesamtwertung nach 23 Rennen:

1.

Marcel Hirscher (AUT)

974

2.

Henrik Kristoffersen (NOR)

800

3.

Kjetil Jansrud (NOR)

639

4.

Aksel Lund Svindal (NOR)

634

5.

Alexis Pinturault (FRA)

588

6.

Matthias Mayer (AUT)

470

7.

Beat Feuz (SUI)

456

8.

Andre Myhrer (SWE)

385

9.

Peter Fill (ITA)

377

10.

Dominik Paris (ITA)

364

11.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

359

12.

Michael Matt (AUT)

354

13.

Vincent Kriechmayr (AUT)

325

14.

Max Franz (AUT)

323

15.

Hannes Reichelt (AUT)

309

Weiter:

18.

Manuel Feller (AUT)

258

37.

Marco Schwarz (AUT)

143

40.

Romed Baumann (AUT)

135

49.

Christian Hirschbühl (AUT)

99

63.

Christian Walder (AUT)

59

64.

Stefan Brennsteiner (AUT)

57

73.

Marc Digruber (AUT)

48

74.

Roland Leitinger (AUT)

45

92.

Niklas Köck (AUT)

24

97.

Otmar Striedinger (AUT)

22

102.

Johannes Kröll (AUT)

20

107.

Magnus Walch (AUT)

18

113.

Frederic Berthold (AUT)

15

.

Thomas Hettegger (AUT)

15

140.

Christoph Krenn (AUT)

4

.

Marcel Mathis (AUT)

4

Super G Herren (4):

1.

Kjetil Jansrud (NOR)

260

2.

Aksel Lund Svindal (NOR)

214

3.

Vincent Kriechmayr (AUT)

200

4.

Hannes Reichelt (AUT)

186

5.

Max Franz (AUT)

172

6.

Matthias Mayer (AUT)

160

7.

Josef Ferstl (GER)

157

8.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

154

9.

Adrien Theaux (FRA)

147

10.

Peter Fill (ITA)

115

11.

Andreas Sander (GER)

108

12.

Beat Feuz (SUI)

94

13.

Christof Innerhofer (ITA)

91

14.

Dominik Paris (ITA)

87

15.

Thomas Dreßen (GER)

71

Weiter:

21.

Christian Walder (AUT)

40

27.

Niklas Köck (AUT)

24

30.

Romed Baumann (AUT)

18

39.

Christoph Krenn (AUT)

4

Mannschaft Herren (23):

1.

Österreich

3721

2.

Norwegen

3043

3.

Schweiz

2211

4.

Italien

1771

5.

Frankreich

1760

6.

Deutschland

1251

7.

Schweden

764

8.

USA

560

9.

Slowenien

413

10.

Kanada

325

11.

Russland

178

12.

Großbritannien

160

13.

Kroatien

90

14.

Slowakei

23

15.

Japan

14

16.

Finnland

11

17.

Südkorea

4

18.

Tschechien

1

Nationencup (45):

1.

Österreich

6473

2.

Schweiz

4814

3.

Italien

4115

4.

Norwegen

3853

5.

Frankreich

2725

6.

USA

2685

7.

Deutschland

2334

8.

Schweden

1815

9.

Slowenien

858

10.

Slowakei

577

11.

Kanada

522

12.

Liechtenstein

476

13.

Großbritannien

201

14.

Russland

178

15.

Tschechien

97

16.

Kroatien

90

17.

Japan

35

18.

Serbien

31

19.

Ungarn

18

20.

Polen

14

21.

Niederlande

12

22.

Finnland

11

23.

Südkorea

4

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