Die Freude ist bei Hirscher zurückgekehrt

Marcel Hirscher holte sich in Adelboden mit viel Freude die Glocke ab.
Marcel Hirscher siegt und ist fit. Das Skifahren macht ihm wieder Spaß.

Schon 874 Zähler auf dem Konto – erst einmal stand Hirscher nach den Adelboden-Rennen mit mehr Punkten da, und zwar vor einem Jahr (893). Der Norweger Henrik Kristoffersen fährt ein ähnliches Programm wie der Salzburger und liegt derzeit 154 Punkte zurück. Der Franzose Alexis Pinturault (547) sowie die Norweger Kjetil Jansrud (480) und Aksel Lund Svindal (454) könnten in der kommenden Kombination und bei den Speedrennen auf dem Lauberhorn und auf dem Hahnenkamm kräftig nachlegen.

"Marcel fährt auf einem Niveau, wo er, glaube ich, fast noch nie war. Er fährt locker befreit drauf los. Er hat nicht den Druck, an Punkte denken zu müssen, denn er hat nach der Verletzung klar gesagt, der Gesamtweltcup ist nicht das Ziel", sagte ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Der Gesamtweltcup passiert – und danach schaut es auch jetzt aus. Marcel baut permanent seinen Vorsprung aus. Er hat so viel Spaß und Freude am Skifahren, daraus ergibt sich dann der Erfolg."

Diese Beobachtung bekräftigte Hirscher, der in Adelboden erklärte, dass die Freude zurück sei. "Das bisserl mehr Abstand über den Sommer hinweg, auch wenn es stressig war, haben die Freude und das Feuer wieder zurück gebracht. Das ist das Schöne." Außer jenem Tag, an dem er sich den Knöchel brach, habe er in sieben Monaten keinen Schneekontakt gehabt.

In Wengen ist eine Rechnung offen

Hirscher wird nach einer harten Wettkampfwoche mit Rang fünf am Montag beim City Event in Oslo, dem Erfolg im Zagreb-Slalom am Donnerstag sowie dem Adelboden-Double nun daheim Kraft tanken und sich auf den Wengen-Slalom vorbereiten. Den hat er noch nie gewonnen. "Der Sieg ist natürlich das große Ziel, aber da liegen noch 120 Tore dazwischen."

Im Vorjahr gewann Kristoffersen vor Hirscher. In diesem Winter stand der 23-jährige Norweger bereits neunmal auf dem Podest, der Sieg will und will aber nicht gelingen, was ihn langsam verzweifeln lässt. "Es ist so hart, auf dem Podium zu stehen, ohne auch nur einmal zu gewinnen." Auf dem Chuenisbärgli fehlten als RTL-Zweiter 17/100 Sekunden, im Slalom als Dritter 16/100.

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