Bertholds Tritt in den Allerwertesten

ÖSV-Cheftrainer heizt den arrivierten Läufern kräftig ein.
ÖSV-Cheftrainer Mathias Berthold führt die interne Quali wieder ein - man erinnert sich an goldene Zeiten.

Nicht nur Routinier Klaus Kröll fühlte sich an frühere Zeiten erinnert. Nur elf Hundertstel haben in Beaver Creek über die vier ÖSV-Abfahrtsstartplätze entschieden, nachdem erstmals seit langem gleich sieben Fahrer in die Ausscheidung geschickt worden waren. Der Qualifikations-Druck spornte die zunächst noch etwas angefressenen ÖSV-Asse an und sie zeigten durchwegs gute Leistungen. Pechvogel des Tages war Joachim Puchner, der um eine Hundertstel zu langsam war.

Otmar Striedinger und Vincent Kriechmayr hatten mit Nummern jenseits der 30 den gebürtigen Vöcklabrucker noch abgefangen. Trotz seines achten Platzes beim Super-G in Lake Louise, der für ihn selbst nach einigen Sprunggelenksoperationen im Jahr 2013 überraschend kam, muss der Routinier beim Rennen am Freitag den Youngstern den Vortritt lassen.

Quali auch in Gröden

Puchner war, wie einige seiner Teamkollegen, schon vor dem entscheidendne Trainingslauf "extrem angezipft" gewesen. "Der Ärger war schon sehr groß. Lake Louise war heuer extrem eisig und unruhig. Auf solchen Pisten spielt das Sprunggelenk noch immer nicht mit", machte Puchner deutlich, dass eigentlich schon seine starke Vorstellung in Kanada reichen hätte sollen. Er kann sich aber auch schon auf eine interne Qualifikation beim Europa-Speed-Auftakt in Gröden einstellen.

Berthold sah in Colorado jedenfalls keinen Grund, aufgrund des knappen Trainingsergebnisses seine Entscheidung zu revidieren. Zwar hatte Puchner die undankbare Nummer eins, bei Striedinger und Kriechmayr herrschte allerdings schlechtere Sicht. Früher, so Berthold, hätte überhaupt nur ein Hermann Maier seinen Platz sicher gehabt.

Noch keine "Maier-Ära"

Die Situation mit jener von damals zu vergleichen, als Österreich bis zu acht potenzielle Siegläufer hatte, wäre aber vermessen. Damals kam es schon einmal vor, dass Läufer zusehen mussten, die in der Saison bereits am Stockerl gestanden hatten.

Der Zweite der Lake-Louise-Abfahrt, Klaus Kröll ist heilfroh, mit der Qualifikation nichts zu tun zu haben. Der ebenfalls erst im Herbst operierte Steirer hat seinen Startplatz derzeit sicher.

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