Skeleton: IOC sperrt vier Russen lebenslänglich

Neben Olympiasieger Alexander Tretjakow, der seine Medaille verliert, wurden auch drei Athletinnen gesperrt.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) greift weiter hart gegen russische Dopingsünder bei den Winterspielen in Sotschi 2014 durch. Vier Skeleton-Piloten sind am Mittwoch lebenslang für alle IOC-Wettbewerbe gesperrt worden, darunter Olympiasieger Alexander Tretjakow, dem sein Titel nun aberkannt wird.

Auch die Olympia-Dritte Jelena Nikitina, die ebenfalls ihre Medaille verliert, sowie die in Sotschi medaillenlos gebliebenen Maria Orlowa und Olga Potylizina gehören zum gesperrten Skeleton-Quartett. Der 32-jährige Tretjakow ist der zweite Olympiasieger von Sotschi nach Skilanglauf-Champion Alexander Legkow, der vom IOC sanktioniert wurde.

Sechs Medaillen weg

Damit sind inzwischen zehn russische Sportler wegen Doping-Manipulationen bei den Winterspielen in Russland gesperrt. Die Athleten haben mit den Sperren zugleich insgesamt sechs Medaillen, darunter zwei Goldene verloren. Der Chef des russischen Nationalen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, sagte am Mittwoch, er gehe davon aus, dass die Sportler die Sperre beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anfechten werden.

Vizeregierungschef Witali Mutko sagte der Agentur TASS, es gebe keine Fakten für Vorwürfe, alle Entscheidungen würden angefochten. Russland wertet die massiven Dopingvorwürfe der vergangenen Jahre als politische Kampagne gegen die Sportnation.

Das IOC hatte nach den Enthüllungen von Doping-Sonderermittler Richard McLaren im vergangenen Dezember mit den Ermittlungen begonnen. Die Kommission unter Leitung des Schweizers Dennis Oswald versucht mit kriminaltechnischen Methoden zu klären, auf welche Art und Weise russische Sportler bei den Winterspielen 2014 in Sotschi betrogen haben könnten. Es geht vor allem um angeblich ausgetauschte oder widerrechtlich geöffnete Dopingproben.

Berufung eingebracht

Die Ski-Langläufer haben gegen die IOC-Sperren bereits Berufung vor dem CAS eingelegt. Parallel zum Sportgerichtshof sind nun aber auch die zuständigen Verbände gefordert. Bereits am Donnerstag wird eine Entscheidung des Ski-Weltverbandes (FIS) erwartet, ob die russischen Langläufer künftig auch für alle FIS-Wettbewerbe wie die am Freitag im finnischen Kuusamo beginnende Weltcup-Saison gesperrt sind.

Während die vom IOC gesperrten Jewgeni Below und Maxim Wylegschanin bereits am Dienstag nach Finnland gereist waren, fehlt Legkow im russischen Aufgebot. Der Olympiasieger trainiert in Davos unter Aufsicht eines Trainers und im Beisein seiner Familie.

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