Schützenfest für Capitals

Eishockey, Znaim, Vienna Capitals
Die Wiener revanchieren sich gegen Znaim mit einem 7:0 für die Niederlage am Freitag.

Die Vienna Capitals sind nur noch eine Kufenbreite vom Semifinale entfernt. Die Wiener gewannen in Znaim mit 7:0 (1:0, 3:0, 3:0), führen somit in der Serie mit 3:1 und könnten am Dienstag im nächsten Heimspiel den Aufstieg ins Semifinale fixieren.

Mehr als 500 Wiener Fans sorgten noch lange nach der Schlusssirene für Gänsehautstimmung in der Hostan-Arena von Znaim. Capitals-Coach Tommy Samuelsson sah in den Fans einen Mitgrund für den Kantersieg: „Sie bringen den Spielern so viel Energie. Wir haben sie schon gehört, als wir aus dem Bus gestiegen sind.“

Tatsächlich haben die Capitals gespielt, als hätten sie ein paar Ladungen Batterien verschluckt. Denn Znaim machte nach dem frühen 1:0 durch Josh Soares (2.) viel Druck und hatte auch viele Torchancen. Doch Capitals-Tormann Zaba agierte im Gegensatz zu Freitag (3:4 n.V) sehr sicher und brachte die Znaimer zur Verzweiflung. Und das Glück war dieses Mal auch auf der Seite der Capitals. In Minute 22 traf Lattner nur die Stange. Wenig später bediente Romano im Konter Fortier zum 2:0 (26.). Die Wiener konzentrierten sich auf die Verteidigung und nutzten ihre Räume in der Offensive. Das 3:0 erzielte Pinter nach dem Schuss von Olsson (35.).

Umstellungen

Das Selbstvertrauen des Teams von Tommy Samuelsson wurde immer größer. Der Schwede hatte nach der Niederlage am Freitag die Angriffslinien umgestellt. „Ich wollte, dass alle wieder mehr arbeiten“, begründete Samuelsson. Auch Znaim-Coach Martin Stloukal stellte um. Er ließ im Tor Kacetl statt des zuletzt starken Landsmann spielen. Ein Fehler. Denn Kacetl bekam drei weitere Tore: Fortier (40., 46.) und Keller (49.) erhöhten auf 6:0. Danach hatte Kacetl genug und machte für seinen Landsmann Platz. Wenige Sekunden später erhöhte Woger (49.) auf 7:0.

Hattrick-Schütze Fortier freute sich bescheiden: „Ich arbeite hart dafür. Aber für die kommenden Spiele bedeuten die drei Tore gar nichts. Wir werden uns am Dienstag nochmal steigern.“

Das klingt fast wie eine Drohung.

Neben den Capitals stehen auch Meister Black Wings (3:2 gegen VSV) und der KAC (3:0 gegen Graz) vor dem Einzug ins Halbfinale. Die Capitals schossen am Sonntag im vierten Viertelfinal-Spiel den HC Znojmo auswärts mit 7:0 ab, der KAC setzte sich bei den Graz 99ers mit 3:0 durch und Linz gewann in Villach mit 3:2.

Der VSV begann gegen Linz ausgesprochen aggressiv und berannte das Tor wie in einem Powerplay. Die logische und verdiente Folge war die 1:0-Führung durch Cole (10.). Doch nur drei Minuten später kam Linz etwas glücklich durch einen von Pewal ins eigene Tor abgefälschten Schuss von Robert Lukas zum Ausgleich. Damit war auch der Villacher Schwung gebremst.

Die Linzer präsentierten sich fortan als spielerisch stärkeres Team, der VSV hielt mit viel Kampfgeist dagegen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den schließlich Leahy zugunsten der Linzer entschied. Der US-Stürmer verwertete 96 Sekunden vor der zweiten Pause einen Pass von Baumgartner zum 2:1 (39.) und erhöhte in der 50. Minute im Powerplay auf 3:1. Das Spiel schien entschieden, doch Unterluggauer machte mit einem Powerplay-Treffer das Spiel bis zum Schluss spannend.

Dominante Klagenfurter

Der KAC ließ in Graz nichts anbrennen. Nach dem 5:1-Heimsieg am Freitag dominierten die Klagenfurter auch in der Fremde nahezu nach Belieben. Im ersten Drittel nutze der KAC ein 5:3-Überzahlspiel routiniert aus, Koch traf zum 1:0 (15.).

Auch im mittleren Spielabschnitt blieben die Gäste tonangebend und sorgten mit zwei Treffern für die Vorentscheidung. Herburger traf zum 2:0 (23.), Manuel Geier in der 37. Minute zum 3:0. Im Schlussdrittel brachten die Klagenfurter die klare Führung problemlos über die Zeit, die befürchtete Härteschlacht blieb bei insgesamt 26 Strafminuten aus.

Fehlerhafte Salzburger

Ein rein österreichisches Halbfinale könnte Zagreb verhindern. Salzburg hätte mit Heimvorteil ebenfalls auf 3:1 davonziehen können, allerdings machten die Roten Bullen zu viele Defensivfehler, die die Gäste ausnützten. Di Benedetto sorgte zwar nach erfolgreichem Forechecking für das 1:0, doch nach einem verlorenen Bully im eigenen Drittel gelang Tomas, der sofort abzog, der Ausgleich (16.).

Ende des Anfangsdrittels vergaben die Salzburger die große Chance auf die neuerliche Führung, als sie bei einem Zwei-Mann-Überzahlspiel für 1:41 Minuten ohne Abschluss blieben.

Im Mitteldrittel gingen die Kroaten aggressiver zu Werke und verdient in Führung. Sertich traf zum 2:1 (32.), Miller nach kraftvoller Vorarbeit von Tomas, der sich gegen drei Salzburger Verteidiger durchsetzte, zum 3:1 (35.). In der 47. Minute machte Greentree im Powerplay alles klar, auch wenn Regier noch verkürzen konnte (50.).

Villacher SV - Black Wings Linz 2:3 (1:1,0:1,1:1)
Villach, 4.500, SR Falkner/Kincses
Tore: Cole (10.), Unterluggauer (51./PP) bzw. R. Lukas (13.), Leahy (39., 50/PP)
Strafminuten: 12 bzw. 8. Stand: 1:3.

Znojmo - Vienna Capitals 0:7 (0:1,0:3,0:3)
Znojmo, 3.781, SR Dremelj/Trilar
Tore: Olsson (2.), Fortier (26., 40., 46./PP), Pinter (35.), Keller (49.), Woger (49.)
Strafminuten: 12 plus 10 Disziplinar Seda bzw. 12. Stand in der Serie: 1:3.

Graz 99ers – KAC 0:3 (0:1,0:2,0:0)
Graz, 4.050, SR Smetana/Veit
Tore: Koch (15./PP2), Herburger (23.), M. Geier (37.)
Strafminuten: 16 bzw. 10. Stand: 1:3.

Red Bull Salzburg - Medvescak Zagreb 2:5 (1:1,0:2,1:2)
Salzburg, 3.067, SR Fussi/Gebei
Tore: Di Benedetto (12.), Regier (50.) bzw. Tomas (16.), Sertich (32.), Miller (35.), Greentree (47.), Macaulay (60./empty net). Strafminuten: 12 bzw. 10. Stand: 2:2.

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