Mit neuer Kraft zu olympischen Medaillenträumen
Österreichs Ski-Traumpaar hat die Winterpause namens Sommer genutzt und auf sich selbst geschaut – und sich eine Auszeit gegönnt. Marlies Schild und Benjamin Raich fühlen sich ausgeruht, die Salzburgerin und der Tiroler sehen sich wieder in guter körperlicher Verfassung, was in Schilds Fall durch ein „endlich“ zu ergänzen ist.
Endlich keine Rückenschmerzen mehr, nach fast zwei Jahren Dauerproblemen, die die 32-Jährige bremsten. „Der Rücken ist halt kompliziert“, sagte Marlies Schild am Mittwoch, „da führt eins zum anderen, ich hatte viele Entzündungsherde, und nach dem Slalom in Aspen konnte ich nicht einmal mehr die Schuhe öffnen.“
Der Sturz im Slalomtraining von Åre im letzten Dezember (Seitenbandriss) bescherte Schild den Verletztenstatus des Ski-Weltverbandes, durch den ihr Weltranglistenplatz abgesichert blieb, ihr Start im WM-Slalom von Schladming brachte sie dann um diesen Vorteil; im ersten Saison-Torlauf in Levi (17. November) wird sie wohl mit Nummer 17 beginnen. „Die Chance war da, ich hab’ sie genutzt“, sagte Schild nun, „die 17 ist eine neue Herausforderung. Dann komm’ ich halt ein bissl später im ersten Durchgang, und hoffentlich auch im zweiten.“
Kopfsache
Die Studentin von International Business Communications (zweites Semester) hatte im letzten Torlauf des letzten Winters als Dritte ihren ersten Podestplatz eingefahren, nun will sie neben ihrem Wissensstand auch die Zahl ihrer Disziplinen steigern. „Im Riesenslalom bin ich auch schnell – ich hab’s nur im Rennen noch nicht zeigen können.“ Bei sieben Starts hat es die 23-Jährige noch nie in die Ergebnisliste geschafft.
Nach einer Saison ohne Podestplatz will es auch Benjamin Raich, 35, noch einmal wissen. Zwar hat ein Sturz Anfang August eine gut dreiwöchige Zwangspause erfordert („Ich bin beim Trialfahren am Hang blöd umgekippt, und dann ist mir das Motorradl mit seinen 80 Kilo auf den rechten Oberschenkel gefallen“), doch inzwischen wähnt sich der Doppel-Olympiasieger wieder auf einem guten Weg. Aufhören sei nach der letzten Saison „gar kein Thema“ gewesen, nun gehe es zunächst einmal darum, sich für das Olympia-Team zu qualifizieren und dann eine Medaille zu holen.
Schon Ersteres wird nicht ganz einfach: Ski-Weltverband und Internationales Olympisches Komitee haben die Kader der großen Nationen reduziert, der ÖSV wird statt zuletzt 22 nur noch 20 bis 21 Athleten entsenden können – und die Schweiz zum Beispiel nur 14.
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