Samuelsson gibt nicht auf

Samuelsson gibt nicht auf
Capitals-Coach Tommy Samuelsson glaubt trotz Krise noch immer an den Titel. Heute, Donnerstag, kommt der KAC nach Wien.

Als Mitfavorit sind die Vienna Capitals in die Saison gestartet. Nach 29 von 40 Spielen liegen die Wiener nur auf Platz acht mit fünf Punkten Rückstand auf den sechsten Platz, der die direkte Qualifikation für das Play-off bedeuten würde. Trainer Tommy Samuelsson, der als schwedischer Meistermacher nach Wien kam, spricht vor dem Heimspiel am Donnerstag gegen den KAC über enttäuschende Niederlagen, streitbare Kanadier und die Wiener Zukunft.

KURIER: Kam die zehntägige Pause für die Capitals nach vier Niederlagen in Folge gerade rechtzeitig?
Tommy Samuelsson: Nach drei freien Tagen haben wir am Montag ein Neustart-Meeting gemacht, damit wir die letzte Zeit abhaken und uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren können. Was passiert ist, kann man nicht mehr ändern. Wichtig ist die nächste Aufgabe.

Warum liegen die Capitals nur auf Platz acht?
Es gibt Gründe. Die Liga ist sehr stark und ausgeglichen. Wir hatten verletzte Spieler und das Powerplay hat nicht gut funktioniert. Wir müssen unseren Spielaufbau ändern und Chancenauswertung und Disziplin verbessern.

Spüren Sie Druck von der Klubführung?
Nicht mehr als normal. Jeder will jedes Spiel gewinnen. Wir sind traurig und ärgern uns über bestimmte Situationen. Wir leben auf einem Elite-Niveau. Wenn man da die Leistung nicht bringt, ist es normal, dass Druck da ist.

Aber Platz acht ist ganz neu. So schlecht standen die Capitals noch nie da.
Deshalb ist der Zusammenhalt so wichtig. Wir werden noch stärker werden, wenn wir diese Situation überstehen. Wir haben noch dieselben Chancen wie alle anderen Teams.

Sie glauben also genauso an den Meistertitel wie noch im September?
Warum nicht? Ich habe immer gesagt, dass es ein Auf und Ab geben wird.

Man hört, dass es innerhalb der Mannschaft persönliche Probleme zwischen den Frankokanadiern und englischsprachigen Kanadiern geben soll.
Wo hört man so etwas? In unserer Kabine sind wir eine Mannschaft. Egal, ob du aus Schweden, Kanada, USA oder Kärnten bist. In unserem Sport ist die Teamleistung das wichtigste.

Es gibt also keine innerkanadischen Probleme?
Nein. Wir müssen jetzt mit diesen Gerüchten leben. Es ist normal, dass man Schuldige sucht, wenn es nicht läuft. Für meine Spieler zählt nur das Logo auf der Brust und nicht der Name auf dem Rücken.

Das sportliche Ziel muss ein Platz in den Top 6 sein und somit die direkte Play-off-Qualifikation, oder?
Genau. Jedes Spiel ist jetzt für uns so wichtig, wie ein Entscheidungsspiel im Play-off. Wenn wir das durchstehen, dann sind wir richtig stark nachher. Glaubt mir!

Waren Sie schon einmal in so einer Lage?
Letztes Jahr in Schweden war es schlimmer. Wir haben sechs Spiele in Folge verloren. Da können wir über Druck reden, wenn man die gesamte Mannschaft und den Coach wechseln will. Danach sind wir Meister geworden.

Wenn Sie weiter in die Zukunft blicken, was muss passieren, damit Sie zufrieden sein werden?
Das habe ich immer schon gesagt. Ich will das letzte Spiel der Saison gewinnen.

Und noch weiter voraus?
Wir müssen weiter mit der Jugend arbeiten. Es ist sensationell, wie sich die Spieler im Farmteam unter Trainer Philippe Horsky entwickeln. In Zukunft müssen wir diese Entwicklung auch bei den 13- bis 18-Jährigen forcieren. Dann kannst du in drei bis fünf Jahren jede Saison einen Spieler zu den Profis hinaufbringen.

Wie sehen Sie die Voraussetzungen dafür nach dem Hallenausbau?
Perfekt. Kaum ein Klub in Europa hat drei Eisflächen und ist in einer Stadt mit 1,7 Millionen Einwohnern.

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