Raw Air: Kraft siegt auch in Trondheim

Stefan Kraft
Kraft siegte mit Tageshöchstweite im zweiten Durchgang souverän.

Stefan Kraft hat seine aktuelle Hochform auch am Donnerstag in Trondheim bestätigt und den Rückschlag wegen schlechter Bedingungen vom Vortag weltmeisterlich weggesteckt. Der 23-jährige Salzburger gewann mit 138 und 142,5 Metern sowie 302,0 Punkten 7,7 Zähler vor dem Norweger Andreas Stjernen, Andreas Wellinger (GER) wurde Dritter. Kraft übernahm damit auch wieder die „Raw-Air“-Führung.

Der Doppel-Weltmeister feierte seinen bereits sechsten Weltcup-Saisonsieg, seinen insgesamt zehnten und hat damit vorerst auch sein Gelbes Trikot behalten. Kraft führt nun 86 Zähler vor dem Polen Kamil Stoch, der in Trondheim Fünfter wurde.

"Eine Riesengaudi"

Mit einem 142,5-m-Flug und einem schönen Telemark sowie einmal der Note 20,0 schloss Kraft nahtlos an seine sensationelle Serie an. „Ja, der war wieder sehr, sehr schön. Ich habe gleich gewusst, jetzt geht es richtig dahin. Es war eine Riesengaudi da zu hupfen“, freute sich Kraft.

Inklusive seiner zwei Weltmeister-Einzel-Titel hat Kraft nun elf Konkurrenzen in Folge auf dem Podest beendet bzw. schon den vierten Einzelsieg en suite (zweimal Lahti, Oslo und Trondheim). „Es läuft einfach. Es ist echt brutal, es war auch davor schon eine Wahnsinns-Saison. Ich fühle mich immer noch sehr gut und bin selbst verwundert, wie es dahingeht“, sagte Kraft im ORF-TV-Interview. Sowohl die „Raw-Air“ als auch der Kampf um die Weltcup-Kugeln im Gesamt- und Skiflug-Weltcup sind noch spannend.

Cheftrainer Heinz Kuttin ist von Kraft begeistert. „Es schaut alles so leicht aus bei ihm, innerlich ist das anders. Diese Leichtigkeit ist hart erarbeitet“, stellte der Kärntner fest. Mit dem restlichen Team war er nicht so zufrieden. Abgesehen von Manuel Fettner, der sich vom 18. noch auf den 11. Rang verbesserte, waren nur noch die Ränge 26 durch Michael Hayböck und 30 durch Andreas Kofler drinnen.

Am Freitag auf die Flugschanze

Im extrem dichten Weltcup- und Raw-Air-Programm geht es für den Weltcup-Tross schon Freitagmorgen nach Vikersund auf die Skiflug-Schanze weiter. Am Freitag (16.30 Uhr/live ORF eins) wird die zur Raw-Air-Wertung zählende Qualifikation zum Weltcupbewerb in einem Durchgang umfunktioniert - als Ersatz für den ausgefallenen Bewerb in Lillehammer. Danach folgt am Samstag die Einzel-Quali und der Team-Bewerb sowie am Sonntag das reguläre Einzel-Skifliegen. Insgesamt also noch sechs zur lukrativen neuen Tour zählende Sprünge, der Gesamtsieger erhält 60.000 Euro. Kraft hat bisher übrigens fast genau 150.000 Euro (brutto) in dieser Weltcup-Saison kassiert.

Für einen ÖSV-Adler ist die Saison in Trondheim zu Ende gegangen. Andreas Kofler lässt die Skifliegen in Vikersund und Planica bleiben. „Ich kann einen positiven Strich unter die Saison ziehen, ich habe mich über den Winter ganz gut entwickelt. Am Schluss hat es halt leider nicht mehr ganz so funktioniert“, sagte Kofler, der mit einem dritten Rang in Engelberg aber nach langer Zeit die Rückkehr auf das Einzelpodest geschafft hatte. „Das gibt mir Motivation. Vielleicht gelingt mir nächstes Jahr der nächste Step“, denkt der 32-jährige Tiroler noch nicht ans Aufhören.

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