Deutsche Eisläuferin tanzte zu Musik von "Schindlers Liste"

Nicole Schotts Musikauswahl wurde von einigen als Provokation aufgefasst.
Nicole Schotts Musikauswahl sorgt für Diskussionen.

"Haltet mich ruhig für verrückt, aber das erscheint mir nicht richtig", schrieb der kanadische Journalist Ariel Helwani, an sich ein Kampfsport-Experte, in der Nacht auf Freitag auf Twitter und erntete damit viele Likes. Ja, die Final-Kür der deutschen Eiskunstläuferin Nicole Schott sorgte nicht nur in der Welt der Olympia-Beobachter für Diskussionsstoff.

Die 21-Jährige hatte sich nämlich entschieden, ihren abschließenden Lauf zur Musik des Hollywood-Films " Schindlers Liste" zu absolvieren. Die Wogen gingen vor allem in den Sozialen Netzwerken hoch. Und das hauptsächlich bei denjenigen, die sich für Eiskunstlauf nur im olympischen Rahmen befassen bzw. keine Ahnung von dieser Sportart haben.


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Schott war bei Weitem nicht die Erste, die zum Soundtrack des oscargekrönten Holocaust-Dramas reüssierte. Die Musik des Komponisten John Williams, die übrigens von dem jüdischen Geiger Itzhak Perlman eingespielt wurde, ist in der Szene längst nichts Ungewöhnliches mehr.

Kurz nach der Erscheinung des Films im Jahr 1993 fand der Soundtrack im Eiskunstlauf Verwendung. Unter anderen gestaltete die legendäre Katarina Witt ihre Kür bei der WM 1994 zu "Schindlers Liste". Witt wollte damit ihren Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Holocaust leisten. Ihre Entscheidung kam nicht bei allen gut an, mancher Beobachter warf der in der DDR geborenen Witt Geschmacklosigkeit vor. Das aber sollte zahlreiche andere Läufer nicht davor abschrecken, das Stück weiter zu verwenden.

Auf der großen internationalen Bühne war es etwa vor neun Jahren der ukrainisch-deutsche Star Aljona Sawtschenko. 2009 lief die in PyeongChang frischgebackene Paar-Olympiasiegerin mit ihrem damaligen Partner Robin Szalkowy gleich mehrfach bei Welt- und Europameisterschaften zu dem Titelsong aus "Schindlers Liste". Das Holocaust-Thema ist auf dem Eis halt populär.

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