ÖSV-Adler räumen in Sotschi ab

ÖSV-Adler räumen in Sotschi ab
Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler sind in Hochform.

Gregor Schlierenzauer weiß ganz genau, was er will. „Ich möchte irgendwann einmal der beste Skispringer der Welt sein“, betont der Überflieger aus dem Stubaital bei jeder Gelegenheit. Der beste Skispringer der Welt – das ist in den Augen des 22-Jährigen nicht etwa der Weltmeister, auch nicht der Olympiasieger oder der Weltrekordhalter im Skifliegen. Nein, wer der uneingeschränkte König der Lüfte sein will, der muss die Nummer eins bei den Weltcupsiegen sein.

Matti Nykänen führt derzeit mit 46 Weltcupsiegen diese Bestenliste an, doch Gregor Schlierenzauer ist drauf und dran, den Finnen zu überflügeln. Bei 42 Weltcupsiegen hält der Tiroler seit seinem jüngsten Erfolg auf der Olympiaschanze in Sotschi bereits. Wenn Schlierenzauer in diesem Rekordtempo weiter macht – er hat zwei von fünf Saisonspringen gewonnen – wird er die Bestmarke noch in diesem Winter knacken. „Über den Rekord mache ich mir im Moment aber keine Gedanken. So was kann man sowieso nicht erzwingen“, erklärt Schlierenzauer.

Der Stubaier hat Matti Nykänen ohnehin bereits überholt. Denn der Finne hatte im Alter von Schlierenzauer erst 31 Weltcupsiege gefeiert. Doch Gregor Schlierenzauer war schon immer seiner Zeit voraus. Der erste Weltcup-Sieg? Im zarten Alter von 16 (Lillehammer 2006). Das erste Team-Gold? Mit jungen 17. (Sapporo, 2007). Die erste Einzel-Goldmedaille? Mit 18 (Skiflug-WM 2008).

So ließe sich die Erfolgsstory von Schlierenzauer munter fortsetzen. Kein Rekord scheint vor ihm sicher, keine Schanze ist ihm unsympathisch. Auch der Olympia-Bakken in Sotschi hat es ihm angetan. „Diese Schanze kommt meinem Stil entgegen. Wir haben unsere Beziehung perfekt begonnen“, sagt Schlierenzauer.

Koflers Riesenfreude

Es mag zwar Liebe auf den ersten Sprung gewesen sein, aber im zweiten Bewerb kriselte es am Sonntag bereits in der jungen Beziehung. Nach seinem Sieg am Samstag musste sich Schlierenzauer überraschend mit dem 25.Platz begnügen. Ein Totalabsturz für einen, der im Schnitt in jedem zweiten Weltcupspringen auf dem Podest landet.

Doch dafür sprang ein anderer österreichischer Adler in die Bresche. Andreas Kofler hat seinen Fehlstart in die Saison verdaut und sich in Sotschi mit seinem elften Weltcupsieg eindrucksvoll zurück gemeldet. „Die Formkurve steigt. Ich habe eine Riesenfreude“, jubelte Andreas Kofler,
Obwohl die Österreicher drei von fünf Saisonspringen gewonnen haben, hat die Lufthoheit wer anderer: Die Deutschen stellen nicht nur den Weltcup-Leader (Severin Freund), sie führen auch in der Nationenwertung.

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