ÖSV-Abfahrer hoffen auf ersten Sieg

ÖSV-Abfahrer hoffen auf ersten Sieg
Nach dem Debakel in Gröden soll es auf der Stelvio-Piste am Samstag deutlich besser laufen.

Die Weihnachtspause der Abfahrer im alpinen Ski-Weltcup war traditionell kurz. Bereits am Mittwoch reiste der Tross nach Bormio, wo am Donnerstag und Freitag die Trainings für den Abfahrts-Klassiker am Samstag (jeweils 11.45 Uhr) auf dem Programm stehen. Für die ÖSV-Mannschaft geht es auf der berüchtigten Stelvio-Piste im WM-Ort 1985 und 2005 um den ersten Speed-Sieg des Winters.

ÖSV-Herren-Cheftrainer Mathias Berthold hat seine Zuversicht für die Heim-WM in Schladming noch lange nicht verloren. "Wir werden eine geile WM fahren, davon bin ich überzeugt", sagte der Vorarlberger.

Dass sein Speed-Team nach drei Abfahrten und drei Super-Gs nur bei einem zweiten und drei dritten Plätzen hält, ist für Berthold durch das fehlende Quäntchen Glück, aber auch durch die sommerlichen Trainingsrückstände von Klaus Kröll, Joachim Puchner und Matthias Mayer zu erklären. Vermissen werden die Österreicher auch in Bormio Max Franz, der nach überstandener Gehirnerschütterung im Jänner zurückkehren will.

Niederlage

Die jüngste Abfahrt am 15. Dezember in Gröden hat für die Österreicher ein Debakel gebracht. "Mit Gröden waren wir natürlich nicht zufrieden, wobei das auch mit den Bedingungen dort zu tun hatte", sagte Berthold angesichts der wetterbedingt verkürzten Abfahrt, die sich dann auch noch zu einer Startnummern-Lotterie entwickelte.

Am Ende standen die ÖSV-Läufer dann schwer geschlagen da. Joachim Puchner war als Bester 13., die Blamage perfekt machte der achte Rang des Niederländers Marvin van Heek. "Dass dann der Holländer auch noch vorne reinfährt, war das i-Tüpfelchen. Das war natürlich eine Steilvorlage für die Medien", meinte Berthold mit einem Schmunzeln. "Eine gute Geschichte für die Presse, aber öfter sollte uns das natürlich nicht passieren."

"Eine sportliche Angelegenheit"

Bormio ist traditionell eine der härtesten Herausforderungen der Saison. "Bormio wird anscheinend eine sportliche Angelegenheit", meinte der 25-jährige Florian Scheiber vor seinem Bormio-Debüt. Der Tiroler ist aktuell Elfter im Abfahrts-Weltcup und damit hinter Kröll (Siebenter) zweitbester Österreicher.

Die Stelvio ist traditionell ein guter Boden für die ÖSV-Läufer - in den letzten 21 Abfahrten gab es immerhin 12 Siege, acht davon gar Mehrfach-Siege. In den letzten fünf Jahren war allerdings nur einer (Michael Walchhofer 2010).

Neben Scheiber wollen sich in Bormio u.a. auch Georg Streitberger, Puchner, Mayer, Hannes Reichelt, Johannes Kröll und Romed Baumann für die WM-Abfahrt in Schladming empfehlen.

Bormio-Sieger seit 1993

29.12.1993 Hannes Trinkl AUT
15.03.1995 Luc Alphand FRA
29.12.1995 Lasse Kjus NOR
29.12.1996 Luc Alphand FRA
29.12.1997 Hermann Maier AUT
30.12.1997 Andreas Schifferer AUT
29.12.1998 Hermann Maier AUT
15.03.2000 Hannes Trinkl AUT
28.12.2001 Christian Greber AUT
29.12.2001 Fritz Strobl AUT
29.12.2002 Daron Rahlves USA
11.01.2003 Stephan Eberharter AUT
29.12.2004 Hans Grugger AUT
29.12.2005 Daron Rahlves USA
28.12.2006 Michael Walchhofer AUT
29.12.2006 Michael Walchhofer AUT
29.12.2007 Bode Miller USA
28.12.2008 Christof Innerhofer ITA
29.12.2009 Andrej Jerman SLO
29.12.2010 Michael Walchhofer AUT
29.12.2011 Didier Defago SUI

Österreichische Mehrfachsiege

1997: 1. Hermann Maier - 2. Andreas Schifferer - 3. Werner Franz - 4. Stephan Eberharter 1997: 1. Andreas Schifferer - 2. Werner Franz 1998: 1. Hermann Maier - 2. Fritz Strobl - 3. Stephan Eberharter - 4. Hans Knauß - 5. Werner Franz - 6. Hannes Trinkl 2000: 1. Hannes Trinkl - 2. Hermann Maier - 3. Christian Greber - 4. Fritz Strobl 2001: 1. Christian Greber - 2. Fritz Strobl - 3. Stephan Eberharter 2001: 1. Fritz Strobl - 2. Josef Strobl - 3. Stephan Eberharter - 4. Klaus Kröll 2003: 1. Stephan Eberharter - 2. Michael Walchhofer 2004: 1. Hans Grugger - 2. Michael Walchhofer - 3. Fritz Strobl - 4. Klaus Kröll

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