ÖSV-Adler hoffen nach Mixed-Dämpfer auf Großschanze

Hayböck "täten ein paar lockere Sprünge gut".
"Das war ein bisserl ein Schock, aber daraus lernt man mehr als aus einem guten Ergebnis", sagt Stefan Kraft.

Stefan Kraft und Michael Hayböck vermochten ihre Enttäuschung nicht zu verbergen. Das ÖSV-Springerduo blieb im Mixed-Teambewerb der WM in Falun am Sonntag weit hinter der Konkurrenz zurück. Trotz der starken Leistungen von Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger reichte es nur zu Rang vier. Nun gilt die volle Konzentration der Schützlinge von Cheftrainer Heinz Kuttin der Großschanze.

"Das haben wir uns alle anders vorgestellt", meinte der WM-Dritte Kraft, dessen Leistung diesmal auch nicht zu einer Medaille gereicht hätte. "Das war ein bisserl ein Schock, aber daraus lernt man mehr als aus einem guten Ergebnis." Auf einen Dämpfer folge oft ein gutes Resultat, das sei in dieser Saison auch im Weltcup schon so gewesen, meinte der 21-jährige Salzburger. "Ich hoffe, dass uns das wachgerüttelt hat."

Im Ringen um Gold lieferten einander Deutschland und Norwegen ein spannendes Duell. Da gab es keinen einzigen schlechten Sprung, und auch beim Bronze-Team Japan fiel niemand stärker ab. Die Deutsche Katharina Althaus (Weltcup-13.) bzw. die Norwegerinnen Line Jahr (12.) und Maren Lundby (14.) wuchsen über sich hinaus. Am Ende rettete Severin Freund nach dem um 0,4 Punkte verpassten Einzeltitel die Goldmedaille um 2,3 Punkte vor den von Weltmeister Rune Velta angeführten Skandinaviern. Carina Vogt avancierte zur ersten Zweifach-Weltmeisterin in der jungen Geschichte des Damen-Skispringens.

Lockerheit holen

Für die Österreicher war der Bewerb hingegen schon früh gelaufen. Während die Damen um Trainer Andreas Felder am Dienstag die Heimreise antreten, haben Kraft und Co. noch zwei Bewerbe vom großen Bakken vor sich. Kraft war voller Selbstvertrauen, doch bei den übrigen Springern aus dem Sextett wartete auf ihn viel Arbeit. "Wir müssen die Jungs auf Vordermann bringen, damit sie wieder die nötige Lockerheit bekommen. Denn in Villach waren sie auf Augenhöhe mit Kraft", meinte Kuttin.

Gut essen und am Montag in Ruhe analysieren, lautete das Rezept des Kärntners für seine Athleten. In die Medaillenentscheidung von der Großschanze einzugreifen, werde freilich nicht einfach. "Denn die Konkurrenz kommt mit viel Selbstvertrauen", weiß Kuttin. Er muss um Tourneesieger Kraft vorerst für die Einzelentscheidung am Donnerstag ein schlagkräftiges Quartett formen. Neben Ex-Weltmeister Gregor Schlierenzauer, Thomas Diethart, Andreas Kofler und Hayböck stand auch der später angereiste Manuel Poppinger zur Wahl.

Abschalten

Kraft gönnte sich am Montag einen Ruhetag, er versuchte bei Eisdrifts in einem Rallyeauto und Eislaufen abzuschalten. Hayböck wollte hingegen alle drei Trainings vor dem Großschanzen-Einzelbewerb am Donnerstag nützen. "Jetzt täten mir ein paar lockere Sprünge gut", meinte der Oberösterreicher. Er sagte, er finde keine Erklärung, warum es bei ihm nicht klappe.

Nach der starken Tournee war der Gesamtzweite auf der Kulm-Flugschanze aus dem Rhythmus gekommen. Dort hatte ihn eine Welle in der Spur gestört, seither findet er im Anlauf die richtige Balance nicht mehr. "Da muss man durch, ich werde positiv bleiben", nahm sich Hayböck vor. Gespräche mit seinem Berater Patrick Murnig sollen dem früheren Weltcup-Spitzenreiter helfen. "Er weiß, was mir in dieser Situation gut tut."

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