Runde Sache: Walter Hofer wird 60
Walter Hofer ist im Nordischen Sport ein alter Hase. Er hat Dutzende Trainer an den Schanzen kommen und gehen gesehen und selbst wichtige Änderungen im Reglement initiiert. Der Österreicher feierte am Mittwoch bei der Nordischen Ski-WM in Falun seinen 60. Geburtstag.
Hofer war nach dem im 2. Bildungsweg absolvierten Sportstudium im österreichischen und deutschen Springerteam als Co-Trainer tätig gewesen, 1992 wechselte er zum Weltverband. „Wenn man auf etwas stolz sein darf, dann darauf, dass es gelungen ist, das Skispringen sicherer zu machen“, sagte Hofer in Falun der APA. Präparierung, Windabsicherung und Material haben beigetragen, dass in der immer noch riskanten Sportart weniger Verletzungen passieren.
"Chancengleichheit und Fairness"
Unter der Leitung Hofers hat der Skisprungsport einen enormen Wandel durchgemacht. Berücksichtigung des Body-Mass-Index, der dem Problem magersüchtig wirkender Springer entgegenwirken soll, engere Anzüge und zuletzt die Einführung von Punktezuschlägen bzw. -abzügen für Wind und Anlauflänge sind nur einige Faktoren, die vielfach auch für Kritik gesorgt haben. Doch dank letzterer Änderungen fallen nun kaum noch Bewerbe aus und sind oftmalige Neustarts eines Durchgangs Geschichte.
Fähig, Kritik einzustecken
Die durchgesetzten Maßnahmen stoßen freilich nicht überall auf Zustimmung. „Kritikfähigkeit ist einer der wichtigen Punkte, die ich gelernt habe. Da erlebt man alles von sachlicher, emotionaler bis überschießender Kritik, aber es ist immer ein Kern dabei, der einen zum Nachdenken bringt“, sagte Hofer.
Neue Märkte für den Skisprungsport
In den vergangenen Jahren ist es Hofer gelungen, neue Skisprung-Märkte zu erschließen. „Nach der Premiere in Nischnij Tagil in Russland folgt kommenden Winter Almaty in Kasachstan und auch in China gibt es enormes Interesse an unserem Sport“, erklärte der Langzeit-Renndirektor mit Hauptwohnsitz in der Schweiz. Die Zahl der beteiligten Länder im Herren-Weltcup hat sich auf 20 erhöht.
Von Arbeitsmüdigkeit ist beim 60-Jährigen nichts zu spüren. Hofer widmet dem Sprungsport enorm viel Zeit („Wenn es Arbeit wäre, wäre es nicht möglich, aber es ist ein Hobby“) und will das auch künftig zu halten: „Das Dreierradl mit Weltcup, WM und Olympischen Spielen hört nie auf, es ist ständig ein intensives Vorwärtsdenken.“
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