NHL: Ein Schwede als Held im Klassiker

NHL: Ein Schwede als Held im Klassiker
Philadelphia Flyers gegen New York Rangers: Die Erzrivalen trafen einander unter freiem Himmel. Lundqvist als Mann des Abends.

Broad Street gegen Broadway. Zum fünften Mal ging am Montag (Ortszeit) das "NHL Winter Classic" im Citizens Bank Park (dem Baseball-Stadion der Philadelphia Phillies) über die Bühne. Als Gegner empfingen die heimischen Flyers niemand geringeren als die Erzrivalen der New York Rangers.

Und die Erwartungen der knapp 47.000 Zuschauer im aufwändig umfunktionierten Ballpark sollten erfüllt werden, wenngleich am Ende die Gäste aus dem "Big Apple"  als 3:2-Sieger den Ice-Rink verließen.

Die Flyers hatten dabei bereits mit 2:0 geführt, ehe die Rangers das Spiel im letzten Drittel noch zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Matchwinner war dabei einmal mehr der schwedische Goalie Henrik Lundqvist der mit Glanzparaden und Reaktionsschnelligkeit Claude Giroux und Co. zur Verzweiflung trieb. "Hank ist das Rückgrat unseres Teams, er war heute wieder einmal der Star", gab Rangers-Abwehrspieler Ryan McDonagh nach der Partie ehrfürchtig zu Protokoll.

Mehr Respekt bitte

Die Partie begann dabei wie bereits einige Winter Classics davor begonnen hatten. Beide Teams schienen sich noch nicht zu 100 Prozent an die Licht- und Eisverhältnisse gewöhnt zu haben, versuchten aber, angetrieben von den zehntausenden begeisterten Zuschauern, dieses "Manko" mit Einsatz und Kampfkraft auszugleichen. Dennoch brachte das erste Drittel nichts zählbares, zumal Rangers-Keeper Lundqvist bravourös gegen Altmeister Giroux und Altmeister Jaromir Jagr (der Tscheche verletzte sich bei der letzten Aktion des Drittels) retten konnte.

Im zweiten Spielabschnitt ging es dann Schlag auf Schlag. Brayden Schenn brachte mit seinem ersten NHL-Tor die Flyers auf Kurs, ehe Liga-Topscorer Claude Giroux den Puck zum 2:0 für die Gastgeber in die Maschen setzte.

Doch die Freude währte nur kurz. Mit dem dritten Treffer aus den letzten vier Torschüssen brachte Mike Rupp mit seinem ersten Saisontor die Rangers wieder heran. Sein Torjubel jedoch sorgte bei dem orange-gekleideten Teil der Fans für Unmut.

Rupp warf seinen Handschuh auf`s Eis und salutierte mit der rechten Hand dem Publikum. Eine Provokation zumal er damit den Torjubel von Flyers-Star Jaromir Jagr, immerhin ein zukünftiger Hall-of-Famer und ganz Großer des Sports, imitierte. Zwar stellte Flyers-Rauhbein Scott Hartnell den "Sünder" kurz zur Rede, doch ehe noch mehr passieren konnte, bat die Sirene die Cracks in die letzte Drittelpause.

Glückliche Wende

NHL: Ein Schwede als Held im Klassiker

Im letzten Drittel hatten zunächst wohl nur wenige das Gefühl, dass die Flyers das Spiel noch aus der Hand geben könnten, doch als abermals Mike Rupp das Spielgerät aus spitzem Winkel auf das Tor zog und der Puck Philly-Goalie Bobrovsky im kurzen Eck durch den Arm rutschte, war das Momentum auf Seiten der Rangers.

Als sich knapp drei Minuten später Rangers-Flügel Brandon Dubinsky gegen zwei Flyers-Verteidiger durchsetzte, den Puck vor dem Tor quer zu Brad Richards "durchtankte" und dieser zum 3:2 einschob war das Spiel endgültig gedreht.

Eine letzte Schrecksekunde hatten die Rangers allerdings noch zu überstehen. In den Schlusssekunden, genauer gesagt 19,5 Sekunden vor dem Ende rutschte Rangers-Defender McDonagh ins eigene Tor und begrub den Puck unter sich. Zuvor hatte Danny Briere die Scheibe schon fast über die Linie gestochert. Das Resultat: Penalty-Shot. Doch der Ex-Sabre Briere scheiterte, einmal mehr, am überragenden Lundqvist, der in den folgenden hektischen Schlusssekunden kühlen Kopf bewahrte und das 3:2 sicher über die Zeit brachte.

Tag der knappen Entscheidungen

In den anderen vier Montags-Spielen ging es ähnlich knapp zur Sache: Ottawa rang New Jersey mit 3:2 nach Verlängerung nieder, während San Jose mit dem selben Ergebnis - allerdings nach Penaltyschießen - in Vancouver die Oberhand behielt.

Die wenigsten Tore fielen in Los Angeles, wo die heimischen Kings mit 1:2 gegen Colorado verloren. Auch dieses Spiel wurde erst nach Penaltys enschieden. Im heimlichen Schlager des Tages entführten die Edmonton Oilers zwei Punkte aus Chicago, wo die Blackhawks mit 3:4 den Kürzeren zogen.

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