Nachtslalom: Maze jagt Zuzulova

Nachtslalom: Maze jagt Zuzulova
Die ÖSV-Hoffnungen ruhen in Abwesenheit von Marlies Schild auf Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser.

Veronika Velez Zuzulova ist geduldig. Mehr als elf Jahre hatte die Slowakin auf ihren ersten Weltcup-Sieg warten müssen, seit dem Debüt im Oktober 2000 in Sölden, 146 Rennen lang. Bis zum Slalom auf dem Semmering vor einer Woche. Aber hat sich die heute 28-jährige Rennläuferin beschwert? Nein – das entspräche auch gar nicht ihrem sonnigen Gemüt. Die Slalom-Spezialistin verkürzte sich die Wartezeit lieber mit positiver Einstellung: "Im Training war ich immer gut dabei. Ich habe gewusst, dass es irgendwann passieren wird." Und dann ging alles plötzlich ganz schnell.

Denn dem ersten slowakischen Weltcup-Sieg überhaupt ließ sie beim Parallel-Event in München am Neujahrstag schon den nächsten folgen. Und nach zwei Triumphen innerhalb von 72 Stunden zählt die flinke Technikerin plötzlich nicht nur für den Nachtslalom am Freitag in Zagreb (15.45 und 18.30 Uhr, liveORF eins) zum Kreis der Favoritinnen. Auch bei der WM in Schladming darf sich Velez Zuzulova Chancen auf die Nachfolge von Marlies Schild ausrechnen. Mit Platz zwei beim Saisonfinale im März hat sie schließlich bereits bewiesen, dass ihr der steirische WM-Hang liegt.

Hoch-Zeit

"Trotz der Erfolge fühle ich mich nicht als Favoritin", sagt Velez Zuzulova, die sich in Sachen Training auf die Familie verlässt. Ihr Vater und ihr Ehemann trainieren die Slowakin, die von Ex-ÖSV-Läufer Kilian Albrecht gemanaget wird. "Vielleicht spielt ja auch meine Heirat eine Rolle", scherzt die Läuferin aus Bratislava, die seit April mit dem französischen Coach Romain Velez verheiratet ist.

Der Doppelname scheint Velez Zuzulova auf jeden Fall Glück zu bringen. Nur fünf Zähler fehlen ihr derzeit auf die Slalom-Weltcupführende Tina Maze (310). Doch die überlegene Gesamtweltcup-Leaderin aus Slowenien (492 Punkte Vorsprung auf Höfl-Riesch) verspricht für das nächste Kräftemessen in Kroatien wieder vollen Angriff. "Auch, wenn ich nicht weiß, wie viel Energie ich noch habe", sagt Maze, die nach den verpassten Siegen auf dem Semmering (Platz drei) und in München (2.) unzufrieden war ("Ich will immer gewinnen").

In Abwesenheit der vierfachen Siegerin Marlies Schild liegen Österreichs Hoffnungen auf die 42.000 Euro Siegesprämie und die glitzernde Krone für die kroatische Schneekönigin auf Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser. Bis zu 30.000 Zuschauer werden erwartet.

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