Koch fliegt in Planica allen davon

Koch fliegt in Planica allen davon
Der Kärntner Martin Koch gewinnt beim Saisonfinale, der Norweger Anders Bardal holt die große Kristallkugel.

Irgendwie schade, dass diese Saison schon wieder vorbei ist und die Adler am Boden bleiben müssen. Jetzt wo Martin Koch gerade so hoch im Kurs ist. Seit Wochen schwebt der Kärntner nun bereits in eigenen Sphären, das geht inzwischen schon so weit, dass Koch beim Weltcupfinale in Planica sogar die Gesetze der Physik austrickste:

Kaum ein Springer war bei seinem Flug so einem starken Rückenwind ausgesetzt wie der Routinier, aber selbst von diesem Erzfeind aller Adler ließ sich der österreichische Überflieger nicht beirren.

 

Flugeigenschaften

Dank seiner hervorragenden Flugeigenschaften ("ich kann nicht erklären, was ich da anders mache als die anderen") segelte Koch allen auf und davon und landete mit 222,5 Metern seinen ersten Sieg auf seiner zweiten Heimschanze in Planica. "Die letzten Wochen waren für mich doch sehr speziell", erklärte Koch.

Da waren die Rücktrittsgerüchte aufgrund seiner chronischen Rückenprobleme; da war der Sturz im Finaldurchgang der Skiflug-WM in Vikersund; da waren aber auch zwei WM-Medaillen im Skifliegen und der prestigeträchtige Triumph am Holmenkollen. "So wie ich am Ende dagestanden bin, das macht mich stolz", strahlte der Kärntner.

Lufthoheit

Kochs Triumph bildete den Abschluss eines höchst erfolgreichen Winters der ÖSV-Adler. Zum achten Mal in Serie hatten die Österreicher (14 Saisonsiege) die Lufthoheit und holten den Nationencup, dazu stellten sie mit Gregor Schlierenzauer zum vierten Mal in Folge den Tourneesieger. Allein im Kampf um die große Kristallkugel zogen die ÖSV-Springer diesmal den kürzeren.

Anders Bardal sorgte für den ersten norwegischen Weltcup-Gesamtsieg seit 18 Jahren. Der Routinier präsentierte sich zwar nicht als Überflieger, er war aber der konstanteste aller Springer und leistete sich im Gegensatz zu seinen Rivalen weder Ausrutscher (Andreas Kofler) noch Schaffenspausen oder einen kaputten Reißverschluss (Gregor Schlierenzauer).

Endstand nach einem Durchgang

1. Martin Koch AUT 222,5 242,5
2. Simon Ammann SUI 212,0 225,6
3. Robert Kranjec SLO 204,0 223,8
4. Gregor Schlierenzauer AUT 209,5 217,2
5. Richard Freitag GER 212,0 212,0
6. Severin Freund GER 204,5 210,5
7. Andreas Kofler AUT 200,0 210,1
8. Jurij Tepes SLO 203,0 210,0
9. Björn Einar Romören NOR 213,0 209,2
10. Anders Fannemel NOR 204,5 207,0
11. Kamil Stoch POL 199,0 206,9
12. Thomas Morgenstern AUT 198,5 205,7
13. Lukas Hlava CZE 202,5 203,4
14. Wolfgang Loitzl AUT 205,5 200,0
. Roman Koudelka CZE 194,5 200,0
16. Daiki Ito JPN 188,0 198,5
17. Sebastian Colloredo ITA 209,0 194,9
18. Jure Sinkovec SLO 196,5 194,2
19. Denis Kornilow RUS 194,0 193,0
20. Andreas Wank GER 182,0 187,7
21. Piotr Zyla POL 184,5 183,7
22. Taku Takeuchi JPN 175,5 181,3
23. Anders Bardal NOR 177,0 179,3
. Maximilian Mechler GER 192,5 179,3
25. Anssi Koivuranta FIN 193,5 178,5
26. David Zauner AUT 184,5 175,4
27. Jakub Janda CZE 188,5 174,4
28. Jaka Hvala SLO 186,5 174,2
29. Michael Neumayer GER 184,0 171,8
30. Rune Velta NOR 162,5 163,6
31. Janne Happonen FIN 159,5 139,3

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