Kitz: Unruhe vor dem Sturm

Kitz: Unruhe vor dem Sturm
Wieder einmal war Cuche der Schnellste auf der Streif. Kostelic kam bei seinem Sturz mit dem Schrecken davon.

Und da war er wieder, der Moment der Stille, vor dem sich alle in Kitzbühel so sehr fürchten. Der Augenblick, wenn Zuschauer und Athleten im Zielraum kollektiv verstummen und betreten gen Berg starren. Der Moment nach dem wieder einmal ein Läufer von der Streif abgeworfen wurde und im roten Fangnetz liegen bleibt.

Diesmal hatte es mit Ivica Kostelic einen Routinier erwischt. Der Kroate, der am Mittwoch mit Startnummer 22 ins zweite Abfahrtstraining gestartet war, kam in der Traverse vor dem Zielhang zu Sturz – vor den Augen seiner Schwester Janica, die im Zielraum mit der Fassung rang.

Doch der kroatische Top-Läufer hatte Glück, er blieb unverletzt – ebenso wie der junge Österreicher Johannes Kröll. Allerdings: Vorläufer Michael Baumann, der bei seinem Sturz eine Knieluxation erlitt, musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden.

Ironie an der Sache: Am Vorabend hatte Kostelic Bedenken wegen des Hausberg-Sprungs geäußert, der ihm Stunden später zum Verhängnis werden sollte.

1. Didier Cuche SUI 1:58,10
2. Klaus Kröll AUT + 0,30
- Johan Clarey FRA 0,30
4. Dominik Paris ITA 0,50
5. Hannes Reichelt AUT 0,72
6. Adrien Theaux FRA 0,78
7. Andrej Sporn SLO 0,84
8. Erik Guay CAN 0,96
9. Stephan Kepler GER 1,09
10. Kjetil Jansrud NOR 1,10
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11. Romed Baumann AUT 1,17
18. Mario Scheiber AUT 1,69
24. Joachim Puchner AUT 2,13
25. Georg Streitberger AUT 2,16
43. Max Franz AUT 3,08
45. Matthias Mayer AUT 3,21
47. Florian Scheiber AUT 3,39
58. Markus Dürager AUT 4,91
62. Manuel Kramer AUT abgewunken

Schweizer Präzision

Didier Cuche bewies beim zweiten Training in Kitzbühel, dass er nicht umsonst als Favorit auf einen fünften Streif-Abfahrtssieg gehandelt wird. In 1:58,10 Minuten fegte der 37-Jährige die Piste hinunter, drei Zehntel schneller als Klaus Kröll, der wie viele andere Läufer mit den veränderten Pistenverhältnissen zu kämpfen hatte: "Die Steilhang-Ausfahrt habe ich nicht optimal erwischt, da war es heute sehr unruhig. Da muss ich eine andere Linie wählen", sagte der 31-jährige Speed-Spezialist.

Zweitbester Österreicher wurde der Salzburger Hannes Reichelt als Fünfter (0,72 Sekunden Rückstand), der nach seiner Fahrt der Streif Respekt zollte: "Wenn du da gewinnen willst, musst du ein g’scheit wilder Hund sein – das war bei mir heute noch zu wenig." Mit Romed Baumann (10.) und Mario Scheiber (17.) landeten zwei weitere Österreicher unter den Top 20.

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