Keine Nervosität bei den Caps

APA12102902 - 28032013 - WIEN - ÖSTERREICH: Eishockey: Erste Bank Liga Finale - best of seven Spiel 1 zwischen den UPC Vienna Capitals und KAC am Donnerstag, 28. März 2013, in Wien. Im Bild: Capitals-Spieler jubeln über das Tor zum 1:0. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Die Caps reagierten gelassen auf das 0:1 gegen den KAC und versprechen eine Steigerung.

Auch wenn eine Kärntner Zeitung am Freitag geschrieben hat, dass der KAC den Wienern „das Maul gestopft“ hat, sind Spieler und Trainer der Vienna Capitals auch nach dem 0:1 im ersten Finalspiel gar nicht sprachlos.

Trainer Tommy Samuelsson, der das freiwillige Training am Freitag von der Tribüne aus beobachtete, wirkt genauso ruhig wie nach den zwei Niederlagen im Semifinale gegen Salzburg. „Die Mannschaft hat sich dieses Selbstvertrauen in der gesamten Saison erarbeitet. Da macht es gar nichts, wenn du in einer Best-of-seven-Serie einmal 0:1 oder 1:2 zurück bist“, sagte Samuelsson.

"Mehr Verkehr vor dem Tor"

Ein 0:2 würde bei manchen Wienern aber für Verunsicherung sorgen. Stürmer Philipp Pinter fordert daher: „Wenn wir weiterhin so auftreten, dann kann es schnell vorbei sein. Wir müssen wieder mehr schießen und für mehr Verkehr vor dem Tor sorgen.“ Stürmer Marcus Olsson, der in der Schlussphase beim 0:1 am Donnerstag die Latte getroffen hatte, kündigt an: „Wir müssen in Klagenfurt von Anfang an zeigen, dass wir zum Siegen gekommen sind.“

Auf der Verletztenliste wird bei den Capitals bald kein Name mehr stehen: Nachdem am Donnerstag schon Mario Fischer nach fast fünf Monaten zurückgekommen ist, trainierte am Freitag auch Philippe Lakos nach seiner Schnittverletzung erstmals wieder mit der Mannschaft, auch Kapitän Benoit Gratton wirkt nach einer knapp sechswöchigen Pause wieder fit. „Er muss erst das Okay vom Arzt bekommen. Aber es kann bald soweit sein“, sagt Samuelsson, der am Samstag intensiv Powerplay trainieren lassen wird. Gegen den KAC ließen die Wiener mehr als 12 Minuten Überzahl ungenützt.

Man weiß nicht so recht, ob das 1:0 in Wien für den KAC ein gutes oder ein schlechtes Omen ist. Tatsache ist aber, dass jetzt der Rekordmeister die Trümpfe in der Hand hält.

Da werden Erinnerungen an die Finalserie 2005 wach: Auch damals hatten die Klagenfurter das erste Auswärtsspiel gewonnen. Das Ende ist bekannt; der Titel ging erstmals an die Vienna Capitals. Für Thomas Koch, 2005 in Schweden und wegen einer Rippenprellung am Donnerstag vor dem Fernseher, bleiben die Wiener Favoriten. „Wir haben nur den ersten Schritt gesetzt“, sagt der KAC-Kapitän, der am Sonntag wieder einsatzbereit ist. „Dem werden noch drei weitere folgen müssen.“ Was dem Kapitän nicht gefallen hat: „Es gab für den Gegner zu viele Powerplay-Chancen.“ Was er nicht aussprach, sich aber gedacht haben dürfte: Es wäre vermessen, von René Swette weitere „Sternstunden“ zu fordern.

Shutout

Dem Goalie war in Wien das erste Shutout seit Dan Cloutier am 4. April 2005 gelungen. „Das war ein Verdienst der ganzen Mannschaft, die mich hervorragend unterstützt hat“, wehrte Swette Gratulationen ab.

Wie vor acht Jahren (damals Mats Waltin) führt beim KAC ein Schwede Regie. Obwohl er nichts auszusetzen hatte, steht für Trainer Christer Olsson fest, dass „wir auf diesem Niveau weiterspielen, ja uns sogar steigern müssen“. Ähnlich sieht es auch Tyler Spurgeon: „Ich denke, Wien wird im zweiten Spiel noch härter rauskommen, weil sie nicht zufrieden sein können.“

Die Klagenfurter Stadthalle wird bis auf den letzten Platz gefüllt sein. Die wenigen Restkarten sind am Spieltag ab 14 Uhr erhältlich.

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