IOC-Präsident lobt Österreich

IOC-Präsident lobt Österreich
Der Fehdehandschuh ist begraben. Jacques Rogge preist vor Innsbrucks Jugendspielen die Veränderungen in Österreich.

olltreppen sogar im Garten - sie benutzen die vielen asiatischen Touristen bei ihrem Besuch im IOC-Hauptquartier. Nirgendwo stoppt sie ein Scanner oder ein strenger Security-Mann. Und das, obwohl mit IOC-Präsident Jacques Rogge einer der mächtigsten Männer gerade im olympischen Museum Audienz gewährt.

Hauptgesprächsthema im Olymp von Olympia sind die nächsten Olympischen Spiele. Nicht die von London 2012 oder Sotschi 2014. Nein: Der Belgier Jacques Rogge will in erster Linie über Innsbruck 2012 reden. Über die ersten Jugend-Winterspiele in der olympischen Geschichte.

Sie könnten zum Meilenstein werden. Zur Chance für neue Bewerbe, die im Programm der großen Spiele bisher noch nicht berücksichtigt wurden. Damen-Skispringen, Eisschnelllauf mit Massenstart, Snowboard-Slopestyle usw. "Ich bin sicher, dass die Innsbrucker der Sportjugend dieser Welt ein wunderbares Erlebnis ermöglichen werden", sagt Rogge.

Frieden

Die Worte des IOC-Präsident wirken wie der friedlichen Stimmung am windstillen Ufer des glitzernden Genfer Sees angepasst. Rogge fällt zu Österreich Positives ein. Demselben Mann, der bei und nach den Winterspielen von Turin noch eine Mordswut hatte auf die Skifahrer-Nation.

"Vergesst die Vorfälle", sagt der Belgier, als er auf die österreichische Doping-Affäre von 2006 angesprochen wird. "Österreich hat neue Regeln geschaffen. Hat aus den Fehlern gelernt, hat die die richtigen Konsequenzen gezogen." Dann blickt er weiter zurück.

Bei den Innsbrucker Winterspielen 1976 sei er, der davor und danach noch selbst bei den Olympischen Sommerspielen als aktiver Segler teilgenommen hatte, zum Chef de Mission der belgischen Ski-Mannschaft bestimmt worden.

"Im TV schauen die Pisten immer so flach aus. " Umso erstaunter sei er gewesen, als er den Patscherkofel in Wirklichkeit gesehen habe. Und umso erschöpfter, als er die Piste zu Fuß bewältigen musste, weil die Liftkarte nicht funktioniert hat.

Roter Teppich

Wenn Rogge am 13. Jänner wieder nach Innsbruck kommt, dann werden ihm die Veranstalter den Roten Teppich ausrollen. Und dann wird es auf dem Patscherkofel keine Pannen mehr geben, zumal der Ski-Berg mit all seinen Anlagen sich mittlerweile im Besitz von ÖSV-Präsident Schröcksnadel befindet.

Der Präsidenten-Kofel, auf dem Franz Klammer 1976 zu Gold gerast war, wird auch 2012 Schauplatz der olympischen Skirennen sein. Allerdings dürfen bei den Jugendlichen nicht vier, sondern nur zwei Alpine pro Nation und Bewerb starten. Und im Skispringen ist für Österreich gar nur ein einziger Startplatz vorgesehen.

Ungeachtet dessen rechnet der IOC-Boss mit einer tollen Atmosphäre in der Ski-Nation Österreich. Und das, obwohl sich die Jugendspiele die mediale Aufmerksamkeit mit den zugleich stattfindenden Weltcup-Klassikern Lauberhorn und Kitzbühel werden teilen müssen.

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