Immer wieder, immer wieder ... Cuche

Immer wieder, immer wieder ... Cuche
Der Schweizer holt sich vor drei Österreichern den fünften Sieg auf der verkürzten Streif.

Um 8 Uhr Morgens hätte man die Abfahrt auf der Streif starten sollen! Da hatten blauer Himmel und Sonnenschein über dem Kitzbüheler Hahnenkamm den Veranstaltern einen strahlenden Renntag vorgegaukelt. Wie angekündigt war das erhoffte Schönwetter-Fenster gekommen – nur eben leider zu früh. Denn zur Startzeit um 11.30 Uhr hatten dichter Schneefall und Nebel die Streif wieder fest im Griff.

Gefahren wurde trotzdem, wenn auch auf deutlich verkürzter Strecke, von der Einfahrt zur Alten Schneise aus. Spektakuläre Passagen wie die Mausefalle waren dem Wetter zum Opfer gefallen. "Das könnte den Kreis der möglichen Gewinner vergrößern", hatte Kamera-Vorläufer Hans Knauß über die um rund 30 Sekunden kürzere 72. Hahnenkamm-Abfahrt gesagt – er sollte unrecht behalten. Denn der größte Favorit setzte sich abermals durch: Didier Cuche.

Der Schweizer machte sich in seiner letzten Saison das schönste Abschiedsgeschenk und triumphierte zum fünften Mal auf der Streif. "Ein Wahnsinn", musste auch Aksel Lund Svindal (Platz 14) eingestehen und fügte ein Lob an die rund 500 freiwilligen Helfer hinzu, die sich auf der Streif die Nacht zuvor um die Ohren geschlagen hatten: "Trotz des vielen Schnees war die Piste in einem guten Zustand." Bis in die frühen Morgenstunden waren die Arbeiter damit beschäftigt gewesen, den halben Meter Neuschnee (umgerechnet 50.000 Kubikmeter) aus der drei Kilometer langen Strecke zu schaffen.

Am Ende hat es sich gelohnt – wenn auch knapp nicht für einen Österreicher. Dennoch bescherten Romed Baumann, Klaus Kröll und Joachim Puchner dem ÖSV mit den Plätzen zwei bis vier das beste Saisonergebnis.

Spurensuche

Zum fünften Mal in Folge hat ein Schweizer die Hausherren auf der Streif besiegt, auch sechs Jahre nach dem letzten Abfahrtssieg von Michael Walchhofer wurde es nichts mit der österreichischen Revanche. Im Ziel begaben sich die ÖSV-Läufer auf Spurensuche und fanden dabei mitunter deutliche Worte: "Ich Vollidiot, ich hab’ am Hausberg die Spur
verloren. Da habe ich wohl die drei Zehntel liegen gelassen", ärgert sich der Dritte Klaus Kröll.

"Wer hier die Linie nicht genau trifft, hat keine Chance", bestätigte Joachim Puchner, der – nachdem er beim Antauchen am Start fast einen Stecken verloren hatte – mit Platz vier durchaus zufrieden war. Auch Mario Scheiber fand die Ideallinie im oberen Teil nicht, landete auf Platz 15, freute sich aber umso mehr über das bislang beste Abfahrtsergebnis seines Zimmerkollegen Romed Baumann.

Dem Lokalmatador aus Hochfilzen fehlten nur 24 Hundertstel auf Didier Cuche. Kein Grund, sich zu ärgern: "Streif ist Streif, egal, ob verkürzt oder nicht – das ist einfach das Mekka des Skisports. Hier auf dem Stockerl zu stehen, ist einfach ein Wahnsinn."

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