Hirscher prophezeit "anderes Skifahren"

Hirscher prophezeit "anderes Skifahren"
Materialreform: Marcel Hirscher glaubt, dass mit neuen Skiern alles anstrengender und trotzdem spektakulärer ist.

Freundin, Sponsor, Trainer, Servicemann – von allen schwärmt Marcel Hirscher. Ihnen allen bleibt er treu. Nur von den Rennlatten, die den Salzburger zum Gesamtweltcupsieg trugen, hat er sich für immer getrennt. Nicht, weil Hirscher undankbar oder mit ihnen unzufrieden war, sondern weil die Materialreform im Riesenslalom zu einer Riesenumstellung zwingt.

Das Publikum werde nichts merken, glaubt Hirscher. "Aber es ist ein anderes Skifahren." Mit den schmäleren, weniger taillierten Skiern sei jetzt alles schwerfälliger, anstrengender und – vielleicht trotzdem spektakulärer.

Trickreich

Hirscher prophezeit "anderes Skifahren"

Die neuen Materialvorschriften bedeuten auch für die Industrie eine große Herausforderung. Die Firmen werden tricksen, prophezeit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, um Hirscher im nächsten Atemzug zu beruhigen. "Aber von den Skiern werden die besseren Techniker profitieren", sagt der ÖSV-Boss, der ein Initiator der Materialreform war. Sie soll das Verletzungsrisiko verringern helfen.

Die Übersee-Trainingskurse des ÖSV in Neuseeland (Torläufer), Chile (Speedfahrer) und Feuerland (Riesenslalomspezialisten) verliefen in den letzten vier Wochen tatsächlich unfallfrei.

Hirscher hatte sich den Slalomspezialisten in Neuseeland angeschlossen und dazwischen allein Super-G und vor allem Riesenslalom trainiert. Deshalb fehlt ihm vor dem Riesenslalom-Saisonstart in Sölden vorerst jeglicher Vergleich. Und deshalb sei er "wahrscheinlich der einzige Österreicher, der sich auf Schlechtwetter freut." Denn sobald die Schneelage am Gletscher ein seriöses Training zulasse, wird Hirscher auf seine Atomic-Kollegen Benjamin Raich und Philipp Schörghofer treffen, um zu erfahren, "wo ich wirklich stehe."

Geheimtipp

Freitag genoss Hirscher den Mikrofon-Slalom im 14. Stock des Raiffeisen-Hauptquartiers, wo in der Vorwoche noch Fußball-Teamchef Marcel Koller und Teamkapitän Christian Fuchs neben Marketing-Chef Leodegar Pruschak auf dem Podium gesessen waren. Erstmals durfte dort auch Abfahrer Max Franz Platz und das Kapperl mit dem Giebelkreuz in Empfang nehmen.

Hermann Maier hatte seinem Langzeit-Sponsor zur Verpflichtung des Kärntners geraten. Maier hält den 23-jährigen Franz, der in Chile im Super G super drauf war, für eine Hoffnung bei der WM in Schladming, die in 141 Tage beginnt.

Ab sofort gibt es WM-Karten in allen 2200 Filialen von Maiers Hausbank.

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