Fragen vor dem Weltcup-Auftakt

Fragen vor dem Weltcup-Auftakt
Am Wochenende wird in Sölden der neue Weltcupwinter eröffnet ein Start, der einige Fragen aufwirft.

Sölden erfüllt bereits alle Kriterien für einen Klassiker. Seit dem Jahr 2000 starten die Skistars am Rettenbachferner im Ötztal in ihre Saison (Ausnahme: 2006 als die Rennen abgesagt werden mussten).

Für die Läufer sind die Riesentorläufe in 2700 Metern Seehöhe eine wichtige Standortbestimmung, Trainern, Materialexperten und den Hütern des Regelwerkes liefern die ersten Rennen wertvolle Hinweise und Antworten. Die wichtigsten Fragen vor dem Start in den Weltcup-Winter.

Beginnt der Rennwinter am kommenden Wochenende mit einem Streik?
Nein. Den Saisonstart am Gletscher könnte höchstens Petrus verpatzen - wie im Vorjahr, als das Herren-Rennen wegen Nebels abgebrochen werden musste. Etliche Rennläufer sind über die Materialreform nicht glücklich, werden aber starten.

Wird in Sölden schon mit schmäleren und längeren Riesenslalom-Skiern gefahren?
Nein. Diese Regel tritt erst im WM-Winter 2012/'13 in Kraft. Eine schnellere Revolution wäre unter die Rubrik Husch-Pfusch gefallen. Zumal den Skifirmen in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht zugemutet werden kann, alle herkömmlichen Rennlatten zu Sondermüll verkommen zu lassen und im Blitztempo die schmäleren Skier zu erzeugen. Die Sölden-Rennen 2012 werden die neue Ära einläuten: Für die Herren liegt im Riesentorlauf dann die Messlatte bei 1,95 Meter, für die Damen bei 1,88.

Wie und warum kommt es es zur Materialkorrektur?
Die schweren Verletzungen der letzten Jahren sowie die hohe Zahl von Rennopfern erzwangen ein Umdenken. Von der FIS war die Kritik am Material jahrelang bagatellisiert worden, doch eine Reform war unausweichlich: Immer öfter hatten sich Läufer ohne Sturz schwere Knieverletzungen zugezogen - wie Benjamin Raich bei der WM in Garmisch.

Nach Tests, für die sich die Ex-Rennläufer Marco Büchel und Christoph Gruber unmittelbar nach ihrem Karriereende zur Verfügung gestellt hatten, gelangte die FIS in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg und ÖSV-Forschungsleiter Toni Giger zur Einsicht, dass längere und schmälere Ski bzw. ein größerer Radius das Verletzungsrisiko verringern?

Weshalb protestierten 200 Rennläufer per Unterschriftenaktion?
Weil sie sich zu wenig bis gar nicht in die Entscheidungsfindung eingebunden fühlten. Nicht nur Athletensprecher Kilian Albrecht hegt Zweifel, ob die Materialreform das Verletzungsrisiko tatsächlich verringern wird. Zudem gibt's Befürchtungen, dass in Zukunft die kleineren Läufer auf Grund der längeren Latten klein beigeben müssen.

Gibt es prominente Läufer, die im Gegensatz zu Ligety, Svindal, Kostelic usw. die Materialrevolution begrüßen?
Ja. Benjamin Raich hatte schon im Vorjahr gegen die breiten Ski gewettert. Raichs Lebensgefährtin Marlies Schild unterschrieb das Protestschreiben ebenfalls nicht. Auch Rainer Schönfelder meint, dass man die FIS nicht dafür kritisieren darf, dass sie endlich auf die Rufe nach mehr Sicherheit reagiert hat.

Werden sämtliche österreichische Stars in Sölden an den Start gehen?
Ja. Marcel Hirscher ist ebenso wieder fit wie Benjamin Raich und Kathrin Zettel. Nur Marlies Schild verzichtet auf einen Start.

Werden sich Lindsey Vonn und Maria Höfl-Riesch wieder vertragen?
Der Zickenkrieg scheint beigelegt. Im Sommertraining in Neuseeland kam es zur Aussprache. Allerdings wollen Lindsey Vonn und die verheiratete Maria Höfl-Riesch künftig nicht mehr in der Öffentlichkeit über ihr Privatleben plaudern.

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