Erst NHL, dann Gefängnis, jetzt EBEL

Der Eishockey-Spieler Mike Danton heuerte 2004 einen Auftragsmörder an. Nun unterschrieb er bei Znaim.

Znaim ist nicht nur wegen der Eishockey-Tradition in Tschechien eine Bereicherung für die Meisterschaft. Ab kommender Woche betritt auch eine interessante Persönlichkeit im Znaimer Trikot das Eis: Denn die Tschechen verpflichteten den Kanadier Mike Danton, der eine Lebensgeschichte hat, die auch aus der Feder eines Krimiautors stammen könnte.

Danton absolvierte 87 Spiele in der National Hockey League. Als physisch harter Spieler, der zulangen und auch Tore erzielen kann, machte sich der 23-Jährige einen Namen. Doch große Schlagzeilen bekam er erst durch das traurigste Kapitel seiner Karriere. Während eines Play-off-Spiels seiner St. Louis Blues am 15. April 2004 war ein Auftragsmörder auf dem Weg in sein Appartement, wo auch Dantons Agent und Mentor David Frost lebten.

Der Auftrag

Der Plan scheiterte. Danton gab zu, in einem Stripclub einen Auftragsmörder für 10.000 Dollar engagiert zu haben. Doch er bestritt, dass das Ziel David Frost war – trotz eines aufgenommenen Telefongesprächs zwischen Danton mit dem vermeintlichen Mörder, in dem er Druck machte.

In einer aufsehenerregenden Dokumentation des amerikanischen TV-Senders ESPN führte Danton vieles auf seine Wahnvorstellungen durch übertriebenen Konsum von Schmerz-, Schlaf- und Aufputschmitteln zurück. Danton wurde 2004 zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt und kam 2009 wieder frei. "Das Gefängnis hat mein Leben gerettet", sagt der heute 31-Jährige. Er begann ein Psychologie-Studium und führte die Saint Mary’s University zum Sieg in der kanadischen College League. Im Sommer heuerte der Stürmer beim schwedischen Drittligisten IFK Ore an. Am Dienstag debütiert er mit Znaim in Klagenfurt.

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