Spanier Javier Fernandez erneut Weltmeister

Spanischer Triumph: Javier Fernández kürte sich zum Weltmeister.
Olympiasieger Hanyu verpatzt in Boston die Entscheidung und holt "nur" Silber.

Unmittelbar vor dem Clásico Barcelona gegen Real gab es für die vom Fußball dominierten spanischen Sportmedien noch ein anderes großes Thema: Der Madrilene Javier Fernández wurde wie im Vorjahr Eiskunstlauf-Weltmeister und setzte sich wieder gegen den Olympiasieger Yuzuru Hanyu durch. Der Japaner war in die Kürentscheidung der WM mit einem 12-Punkte-Vorsprung gegangen, den er durch einen Sturz vergab.

Die 4000 japanischen Fans unter der mit 17.000 Zuschauern ausverkauften Arena in Boston waren geschockt. Doch Olympiasieger Hanyu fiel vor seinem Trainingskameraden Fernández respektvoll auf die Knie. Denn es war eine außergewöhnliche Leistung, die der Spanier mit einem fehlerlosen Programm zu Klängen von Frank Sinatra abrief. Drei Vierfach-Elemente klappten einwandfrei.

Zwei Tage hatte der viermalige Europameister wegen einer schmerzhaften Fersenverletzung nicht trainieren können, dann zwängte er sich in den engen Schlittschuh und wuchs über sich hinaus. "Manchmal ist man einfach stark und merkt den Schmerz nicht", sagte der 24-Jährige Fernández.

Hanyus Vortrag zu Chopins Ballade Nummer 1 war lange nicht so flüssig wie seine Programme in der Grand-Prix-Serie, als er den Weltrekord auf 330,43 Zähler hochgeschraubt hatte. Schon den ersten vierfachen Salchow musste der Japaner mit der Hand abfangen, beim zweiten stürzte er gar. Trotzdem landeten für keinen anderen so viele Blumen und Stofftiere auf der Eisfläche.

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