Eishockey-WM: Grenzenlose Jagd auf Kanada

Im Vorjahr durfte Kanada den Pokal in Empfang nehmen.
In Köln und Paris startet die WM – ein Überblick über Favoriten und Herausforderer.

Kanada, Russland, Schweden, Tschechien, Finnland, USA ...

In etwa in dieser Reihenfolge sind die Favoriten bei der am Freitag beginnenden 81. Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln und Paris zu sehen. 17 Tage werden die Titelkämpfe dauern. Nach dem dem Gewinn der B-WM vor zwei Wochen in Kiew ist das Turnier auch für Österreich wieder interessanter. Denn nach der Vorrunde werden die Absteiger feststehen, die 2018 in Dänemark durch Österreich und Südkorea ersetzt werden. Und nach dem Finale wird Österreich wissen, in welcher Vorrundengruppe (in Kopenhagen oder Herning) kommendes Jahr gespielt werden wird.

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Die Favoriten

Nach der Papierform werden Kanada und Russland um Gold kämpfen. Die Kanadier sind mit einer Mannschaft, die nur aus NHL-Spielern besteht, angereist. Die Stars sind Claude Giroux, Teamkollege von Michael Raffl und Kapitän bei den Philadelphia Flyers, Jeff Skinner von den Carolina Hurricanes und auch Mark Scheifele, der in dieser Saison auf 32 Tore und 50 Assists für die Winnipeg Jets kam.

Natürlich können nur Spieler zum Einsatz kommen, die mit ihren Teams im oder vor dem NHL-Play-off schon ausgeschieden sind und obendrein noch fit genug sind nach der langen Saison. Die Russen haben zwar nur fünf NHL-Profis dabei, der Rest spielt aber in der starken Kontinental Hockey League (KHL) – wie zum Beispiel Sergei Mosjakin, der in 60 Partien des Grunddurchganges nicht weniger als 48 Tore für Magnitogorsk erzielte. Der 36-Jährige wird bei der WM auch Kapitän der Russen sein.

Die Herausforderer

Schweden zählte in den letzten Jahren immer wieder zu den interessantesten Mannschaften bei der WM. Die Skandinavier haben eine Mischung aus Spielern aus der NHL, der KHL und aus der eigenen Liga nominiert. Bei Vizeweltmeister Finnland werden sich wieder viele Augen auf die Supertalente Sebastian Aho (19/Carolina Hurricans) und Jesse Puljujärvi (18/Edmonton Oilers) richten, die beide schon in der NHL spielen. Beide waren 2015 in der Champions Hockey League mit Oulun Kärpät auch in Wien zu bestaunen.

Der Kampf ums Viertelfinale

Neben den großen Sechs – Kanada, Russland, Schweden, Tschechien, Finnland und USA – werden die Schweiz, Dänemark, Norwegen und die Slowakei um einen Platz in der K.-o.-Runde kämpfen.

Die Aufsteiger

Als Österreich 2016 bei der B-WM in Polen strauchelte, stiegen Favorit Slowenien und Italien auf. Die beiden sind auch die Favoriten auf den Abstieg. Allerdings ist Slowenien mit fast jener Mannschaft am Start, die 2014 sensationell das Viertelfinale der Olympischen Spiele erreichte. Italiens größte Konkurrenten im Abstiegskampf sind in der Gruppe A Lettland, Dänemark und Deutschland, wobei sich der Gastgeber selbst einigermaßen große Hoffnungen auf ein Spitzenresultat macht. In Gruppe B werden neben Slowenien auch Weißrussland und Frankreich um die Plätze fünf bis acht spielen.

Die Spielorte

Erstmals tragen Frankreich und Deutschland eine Weltmeisterschaft gemeinsam aus. In Köln wird in der Lanxess-Arena gespielt, die 18.500 Zuschauern Platz bietet. 495 Straßenkilometer entfernt in Paris heißt die Halle AccorHotels Arena, sie bietet 13.437 Fans Platz und war 2003 bereits die Bühne für eine der größten österreichischen Sporterfolge, als Werner Schlager Gold bei der Tischtennis-WM im Einzel gewann. Vor allem in Paris herrscht hinter den Kulissen Sorge nach den Terroranschlägen der letzten Monate. Daher wird es penible Sicherheitskontrollen vor der Arena geben, auf eine Fanmeile wird verzichtet.

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