Eishockey: Ultimatum an Jesenice

Eishockey: Ultimatum an Jesenice
Sollte der Nachzügler die Forderungen der Liga nicht erfüllen, dann ist das Gastspiel der Slowenen zu Ende.

Es wird tatsächlich ernst in der Erste Bank Eishockey Liga. Nicht nur sportlich, weil am Sonntag die Platzierungsrunde der Top Sechs und die Qualifikationsrunde der unteren fünf Teams beginnt.

Auch deshalb, weil aus den unteren fünf vielleicht schon Sonntagnachmittag ein Team ausscheidet. Jesenice muss bis Sonntag, 14 Uhr, grundlegende Bedingungen der Liga-Organisation erfüllen, sonst wird der Klub sofort ausgeschlossen.

Liga-Manager Christian Feichtinger begründet: "Gegenüber der Liga hat Jesenice immer alle Forderungen erfüllt. Nicht aber gegenüber den Spielern und Trainern." Diese hätten sich wegen der ausstehenden Gehälter an die Liga gewandt. Seit mehreren Monaten spielen sie zum Nulltarif.

Deshalb kam es am Mittwoch zu einem Treffen, bei dem den Spielern versichert wurde, dass diese innerhalb von zwei Monaten ihr Geld haben werden. Doch am Donnerstag trat Jesenice-Präsident Slavko Kanalec zurück, Vorstandsmitglieder folgten ihm. "Wir haben jetzt keinen Ansprechpartner mehr", sagt Feichtinger.

Weil niemand weiß, ob der Spielbetrieb in der Qualifikationsrunde gesichert ist, wurde bis 14 Uhr ein Ultimatum an die ehemaligen Funktionäre gestellt. Dabei geht es um die Bezahlung der Spieler, um die Organisation der Heimspiele und die Fahrten zu den Auswärtsspielen. Da Jesenice zu Beginn der Play-off-Qualifikation spielfrei ist, könnten die Unterschriften auch noch Montag früh ins Liga-Büro eintrudeln. Feichtinger ist optimistisch: "Wir müssen auf unser Produkt aufpassen. Es geht nicht nur um Jesenice, sondern auch um den größten Konkurrenten von Laibach und um einen Klub aus dem Veranstalterland der B-WM."

Als potenzieller Aufsteiger steht Dornbirn parat. Die Vorarlberger haben 60 Prozent eines Bundesliga-Budgets gesichert und arbeiten derzeit an den verbleibenden 40 Prozent.

Wiener Aufschwung

Die Vienna Capitals starten am Sonntag gegen Graz in die Play-off-Qualifikation. Dabei haben die Wiener einiges gut zu machen. Denn das 1:5 am 8. Jänner gegen die Steirer war eines der schlechtesten Spiele in der zehnjährigen Klubgeschichte. Nach der guten Leistung am Freitag in Linz (3:4 n.P.) sind die Wiener aber wieder frohen Mutes: "Jetzt ziehen alle an einem Strang und haben kapiert, worum es geht", sagt Kapitän Benoît Gratton.

Entscheidung: Die Play-off-Qualifikation

Modus Nach den 44 Runden im Grunddurchgang teilt sich die Liga in die Platzierungs- und in eine Qualifikationsrunde.

Die oberen Sechs spielen in je zehn Spielen die Platzierungen für das Play-off aus. Dabei bekam der Erste des Grunddurchganges vier Bonuspunkte, der Zweite drei, der Dritte zwei und der Vierte einen. In der Qualifikation werden die zwei restlichen Plätze für das Viertelfinale ermittelt. Villach bekam als Siebenter drei Bonuspunkte, die Caps zwei und Graz einen. Sollte Jesenice aus der Liga ausgeschlossen werden, dann dürfte es in der Qualifikationsrunde mehrere spielfreie Tage geben.

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