Das Duell der besten Stürmer im EBEL-Finale

Das Duell der besten Stürmer im EBEL-Finale
Salzburg und Znaim kämpfen ab Freitag in der Best-of-seven-Serie um den EBEL-Titel.

Eishockey-Klub-Manager sind nicht zu beneiden. Ob ein Legionär in eine Mannschaft passt und erfolgreich wird, ist trotz des besten Scoutingsystems, der besten internationalen Kontakte und des besten Coaches oft nicht vorhersehbar.

Bestes Beispiel dafür ist Colton Jaret Yellow Horn. Der 28-jährige Kanadier kam im Sommer 2015 aus der wenig beachteten Asia League von den Nippon Cranes zu Znaim. Jetzt ist er mit 35 Toren und 43 Assists Top-Scorer der bisherigen Saison und wurde von den Journalisten zum wertvollsten Spieler gewählt. Und mit 21 Scorerpunkten in zwölf Play-off-Partien hat er großen Anteil am Einzug der Znaimer ins heute beginnende Finale gegen Salzburg. Eine Leistungsexplosion, die nicht vorherzusehen war. 2008 hatte Salzburg das Mitglied des indigenen Blackfoot-Stamms verpflichtet. Aber nach nur elf Spielen kehrte der übergewichtig scheinende und verletzte Yellow Horn nach Kanada zurück. 2013/2014 zeigte er bei Fehervar (43 Scorerpunkte in 43 Partien) seine Liga-Tauglichkeit.

Der Punktehamster

Im Finale trifft er als Nummer eins der EBEL-Scorerwertung auf die Nummer 2, John Hughes. Dass der ebenfalls 28-jährige Kanadier ein fleißiger Punktesammler ist, war schon länger bekannt. In seinen 427 Partien in der Erste-Bank-Liga für Laibach, Villach und Salzburg erzielte er 149 Tore und assistierte bei weiteren 377. Dass er nach disziplinären Verfehlungen vor einer Play-off-Partie 2014 von Villach entlassen worden war, stillte seinen Durst nach Erfolg nicht.

Ein echter Favorit ist in dieser Best-of-seven-Finalserie nicht auszumachen. Salzburg hat ein wesentlich höheres Spielerbudget als Znaim, in der Meisterschaft haben die Südmähren aber die besseren Ergebnisse in den direkten Duellen (4:2 Siege) und sie schalteten auf dem Weg ins Finale mit Dornbirn und Linz schon zwei starke Teams aus. Von den bisherigen 28 Duellen in der EBEL konnte Znaim 17 gewinnen.

Der Routinier

Interessant bei den Znaimern sind auch Peter Pucher und Andre Lakos. Der mittlerweile 41-jährige Pucher war 2002 mit der Slowakei Weltmeister und führt mit seiner Spielmacherqualität die erste Znaimer Angriffslinie an. Mit Andre Lakos ist auch ein Österreicher bei Znaim, der in der Heimat keinen Job mehr fand und sich bis Jänner bei Hobby-Mannschaften fit hielt. "Sie haben mich von Anfang an super aufgenommen. Nach drei, vier Spielen, war ich auch wieder im Spielrhythmus", sagte der ehemalige Teamverteidiger.

Bei den Salzburgern kehrt im Finale der vier Wochen lang verletzte Luciano Aquino zurück.

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