Eishockey: Auch Tschechen und Finnen stehen im WM-Halbfinale

Ice Hockey World Championships - Group B - Russia v USA
Davor hatten sich auch schon die Russen und die Kanadier im Viertelfinale durchgesetzt.

Die Halbfinalspiele der Eishockey-WM in der Slowakei lauten am Samstag Russland gegen Finnland und Kanada gegen Tschechien. Olympiasieger Russland siegte am Donnerstagnachmittag gegen die USA 4:3, während sich Kanada mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Schweiz durchsetzte. In den Abendspielen gewann Tschechien am Ende klar mit 5:1 gegen Deutschland und Finnland 5:4 nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Schweden.

Das russische Starensemble blieb in Bratislava auch in seinem achten WM-Spiel erfolgreich. Bester Mann der „Sbornaja“ war Michail Sergatschjow, der die 2:0-Führung (16./PP) selbst besorgte und die Treffer von Nikita Gusew (2.) und Kirill Kaprisow (42.) vorbereitete. Das zwischenzeitliche 4:2 schoss Michail Grigorenko (48.). Für das US-Team erzielten Brady Skjei (23.), Noah Hanifin (46.) und Alex Debrincat (58.) jeweils die Anschlusstore für den WM-Dritten von 2018.

Last-Second-Tor

Die Kanadier standen eigentlich schon vor dem Aus, denn Vizeweltmeister Schweiz führte nach Powerplay-Toren von Sven Andrighetto (19.) und Nico Hischier (40.) bis zur Schlusssekunde 2:1. Mark Stone (26.) hatte dazwischen zum 1:1 getroffen. Wie die US-Amerikaner gegen Russland nahm auch Kanada bereits mehr als zwei Minuten vor dem Ende seinen Goalie vom Eis und drängte mit einem zusätzlichen Stürmer auf den Ausgleich.

Die Schweizer verteidigten tapfer und wähnten sich schon erneut im Halbfinale, doch 0,4 Sekunden vor dem Ende brachte ein Weitschuss von Damon Severson das 2:2. Es war der bereits 38. Torschuss der Kanadier. In der Overtime sorgte dann Vegas-Golden-Knights-Stürmer Stone (66.) mit seinem siebenten WM-Tor für die Entscheidung zugunsten des 26-fachen Weltmeisters, der seine bereits 50. WM-Medaille anpeilt.

„Das war fast wie beim Skifahren, eine Hundertstelentscheidung, extrem bitter“, lautete der erste Kommentar des Schweizer Kapitäns Raphael Diaz nach dem Out. „Das war verrückt“, meinte Severson zu seinem Ausgleichstreffer in letzter Sekunde, der eine erfolgreiche Revanche ermöglichte. Denn im Vorjahr hatten die „Ahornblätter“ bei der WM in Dänemark das Halbfinale gegen die Schweiz 2:3 verloren.

Gutes Omen für Russen

Schweden geriet im Duell mit dem Erzrivalen gegen Finnland zwar schon nach exakt einer Minute durch ein Tor von Niko Mikkola in Rückstand. Doch John Klingberg (3.) machte diesen mit einem Powerplay-Treffer bereits 98 Sekunden später wett. Und nach einem Weitschuss von Patric Hornqvist wurde der Puck vom Schlittschuh des finnischen Verteidigers Henri Jokiharju unglücklich ins eigene Tor gelenkt (17.). Nur 25 Sekunden nach Wiederbeginn erhöhte Elias Pettersson (21.) bereits auf 3:1.

Ein Weitschuss von Petteri Lindbohm (26.) ins Kreuzeck brachte die Finnen wieder zurück ins Spiel, Jani Hakanpää (30.) besorgte den 3:3-Ausgleich. Erik Gustafsson (40.) glückte am Ende des Mitteldrittels mit einem Gewaltschuss, der die Torkamera demolierte, die neuerliche Führung für Schweden. Diese wurde erst 91 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit durch Kapitän Marko Anttila (59.) egalisiert. In der Overtime dauerte es dann nur 97 Sekunden bis zur Entscheidung durch Sakari Manninen (62.).

Die Tschechen taten sich gegen die Deutschen lange Zeit schwer. Jan Kovar gelang erst nach mehr als einer halben Stunde mit einem Distanzschuss das 1:0 gegen den Olympia-Zweiten (34.), der 4:05 Minuten später das 1:1 durch Frank Mauer (38.) nach einem Fehler von Goalie Patrik Bartosak bejubeln durfte. Doch dank Toren von Jakub Voracek (45.), Dominik Kubalik (52.), Ondrej Palat (54.) und Kovar (60./EN) feierten die Tschechen am Ende noch einen deutlichen Sieg.

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