Eishockey-Präsident setzt auf Entwicklung

Eishockey-Präsident setzt auf Entwicklung
Dieter Kalt erklärt, warum das WM-Ziel in Laibach nicht der Aufstieg ist und wann der Verband endlich umstrukturiert wird.

Mit Freibier und einer Autogrammstunde für die 50 treuen Fans sorgte Österreichs Verband am Dienstag für gute Stimmung in Laibach. Nicht dabei war Verbandspräsident Dieter Kalt, der erst am Nachmittag nach Laibach kam. Ein Bild vom Team konnte er sich dennoch machen.

KURIER: Wie sind Sie mit den bisherigen Auftritten des Teams zufrieden?
Dieter Kalt: In der Defensive müssen wir konsequenter sein. Aber man sieht, dass unsere Spieler schneller im Erkennen der Situation sind als die bisherigen Gegner.

Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Spiel gegen Japan?
Gegen Slowenien werden wir uns relativ schwertun. Daher hoffe ich, dass wir gegen die Japaner und die Ungarn Fortschritte machen, damit wir nicht mit großer Nervosität ins letzte Spiel gehen müssen.

Bei Siegen gegen Japan und Ungarn wäre Österreich wahrscheinlich wieder erstklassig. Das heißt, Sie hoffen auf den Aufstieg, obwohl dieser vom Verband nicht als Ziel vorgegeben wurde?
Ich würde mich wahnsinnig darüber freuen. Aber ich will primär eine Leistungssteigerung im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation im Februar sehen.

Aber ein junger Spieler wird sich doch bei einer A-WM eher entwickeln als gegen Briten und Japaner.
Sie müssen erst die spielerische Reife entwickeln, damit sie auch Chancen haben, oben zu bleiben. Bei einer A-WM dürfen wir uns nicht solche Fehler erlauben wie gegen Großbritannien. Ich stelle den Sieg heuer nicht über die sportliche Entwicklung.

Weniger Legionäre

Sie haben vor einem Jahr die große Umstrukturierung des Verbandes angekündigt. Wie lange dauert das noch?
Man erwartet, dass er in einem Jahr macht, wofür andere Nationen acht Jahre gebraucht haben. Aber wir werden es bis zur Generalversammlung im Herbst schaffen. Es wird einen kleineren Vorstand geben und Beiräte für sportliche und wirtschaftliche Fragen. Die Ehrenamtlichkeit wird zurückgedrängt. Und es gibt das Austrian Hockey Board, mit dem es zu einer engen Zusammenarbeit zwischen Verband, Sponsor und Liga kommt.

Aber konkret, was wird das Ziel des Boards sein?
Eine Zielsetzung ist, dass wir wieder ein Team haben, das nicht mehr zwischen A- und B-Gruppe pendelt. Dazu müssen wir Rahmenbedingungen für die Klubs schaffen. Ziel ist sicher die Reduktion der Legionäre.

Viele Vereine haben ihre Planung ohne Legionärsbeschränkung gemacht. Man kann doch doch nicht erst im Sommer eine Legionärsbeschränkung einführen.
Kein Verein hat derzeit bereits acht Legionäre. Aber wir werden das im Hockey Board diskutieren.

Oliver Setzinger wurde nach seiner persönlichen Kritik an Ihnen im Vorjahr aus dem Team ausgeschlossen. Für immer?
Er ist kein Thema. Teamchef Viveiros muss eine Mannschaft haben, in der es nicht wieder ständig Streitereien gibt. Setzinger hat sehr gute Spiele für das Team gemacht. Aber derzeit ist er einer von 8400 Eishockeyspielern in Österreich.

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