Österreich besiegt Ungarn, Finale am Samstag

Österreich bleibt bei der B-WM weiterhin ungeschlagen.
Das Eishockey-Team besiegt Ungarn 5:4 n.V. und ist nach vier Spielen noch ohne Niederlage.

Die Ausgangslage vor der letzten Runde am Samstag bei der Weltmeisterschaft der Division 1 ist klar: Japan darf gegen Ungarn (5.30 MESZ) maximal einen Punkt mehr machen, als danach Österreich gegen Slowenien (9 Uhr MESZ, ORF Sport+).

Die Österreicher werden also am Samstag mit mehr als einem Auge die Partie zwischen Ungarn und Japan beobachten. Gewinnt Ungarn nach 60 Minuten, dann hat Österreich schon vor dem letzten Spiel den Wiederaufstieg geschafft und geht es gegen Slowenien nur noch um Platz eins und zwei. Sollten allerdings die Japaner auch gegen Ungarn gewinnen, dann steigen die Asiaten auf und geht es zwischen Slowenien und Österreich um den zweiten Aufstiegsplatz.

Selbstkritisch

Dass es bei der B-WM in Goyang bei Seoul so spannend wird, war nicht zu erwarten. Erstens konnte nicht davon ausgegangen werden, dass Österreich nach 20 Absagen und mit zehn WM-Debütanten die ersten vier Spiele (zwei nach Verlängerung) gewinnt und vor dem Schlusstag die Tabelle anführt. Und zweitens holten die Slowenen mit ihrem Ausrutscher gegen Japan (1:2) die Asiaten ins Rennen um den Aufstieg.

Dass Österreich gute Karten hat, liegt vor allem in der Moral des jungen Teams (Durschnittsalter 24,72 Jahre). Gegen Südkorea am Mittwoch lag Österreich nach neun Minuten 0:3 zurück und siegte 7:4. Und gegen die Ungarn am Donnerstag lag das Team 0:2 zurück und war bis ins zweite Drittel klar schlechter. "Wir haben es körperlich gespürt, dass wir nach dem letzten Spiel nicht einmal 24 Stunden Pause gehabt haben. Aber wir sind immer besser in die Partie gekommen und haben gezeigt, welcher Charakter in der Mannschaft steckt", sagte Kapitän Thomas Koch. Sein Team siegte durch einen Treffer von Brian Lebler in der 64. Minute mit 5:4.

Co-Trainer Dieter Kalt weiß, dass gegen die Slowenen eine Steigerung notwendig sein wird, wenn es noch um Punkte geht: "Gegen Ungarn waren wir im ersten Drittel nur Zuschauer, eisläuferisch schwach und immer hinten nach. Dann ist es besser geworden. Gegen Slowenien dürfen wir nicht wieder in Rückstand geraten, uns besser bewegen und aktiver sein."

Österreichs Probleme in der Defensive werden vom Paradesturm mit Koch, Hundertpfund und Lebler wett gemacht. Lebler hat vier Partien bereits sechs Tore und drei Assists auf dem Konto, Koch hat zehn Assists und Hundertpfund vier Tore und vier Assists.

Ungarn - Österreich 4:5 n.V. (0:0, 3:3, 1:1; 0:1)

Goyang, SR Anisimow/Koch (RUS/SUI)

Tore: Bartalis (28./PP), Sebök (29.,40.), Kovacs (54.) bzw. Hundertpfund (32.), Heinrich (34., 36./PP), Iberer (48.), Lebler (64./PP)

Strafminuten: 4 bzw. 14. Schiechl scheiterte mit Penalty an Hetenyi (31.).

Österreich: Starkbaum - Schumnig, Altmann; Schlacher, Heinrich; Bacher, Mühlstein; Mitterdorfer, Peter - Hundertpfund, Koch, Lebler; M. Iberer, Oberkofler, Komarek; B. Petrik, Schiechl, N. Petrik; M. Geier, S. Geier, Fischer

Weiters spielten:

Japan - Südkorea 4:2 (3:0, 1:0, 0:2) Slowenien - Ukraine 5:3 (2:0, 0:2, 3:1)

Tabelle:
1. Österreich 4 4 0 19:11 8 10
2. Japan 4 3 1 10:09 1 9
3. Slowenien 4 3 1 12:05 7 9
4. Ukraine 4 1 3 10:11 -1 4
5. Ungarn 4 1 3 11:14 -3 4
6. Südkorea* 4 0 4 10:22 -12 0
* = Absteiger

Dieter Kalt (Teamchef-Assistent Österreich): "Es war ein sehr schweres Spiel. Die Leistungsschwankungen waren sehr groß, die Ungarn im ersten Drittel sehr dominant. Da waren wir zu passiv. Dann gab es schöne Tore von uns, das hat Energie gegeben. Im dritten Drittel stand das Spiel auf Messers Schneide. Das war hart, aber letztlich ein gerechter Sieg. Wir haben das Spiel ändern müssen, waren zu passiv. Wir haben es geschafft, das 0:2 aufzuholen, noch einmal darf das nicht passieren."

Thomas Koch (Kapitän Österreich): "Es war sehr schwierig. Wir sind zweimal in Rückstand geraten, das war ein Weckruf für uns, dann haben wir angefangen, Eishockey zu spielen. Je länger das Spiel gedauert hat, desto besser sind wir reingekommen. Dann haben wir uns in die Overtime gebissen. Das (der Spielverlauf) zeugt von Charakter und dass die Mannschaft nie aufgibt, auch nach Rückschlägen. Wir haben ein gutes Mannschaftsgefüge."

Thomas Hundertpfund (Torschütze Österreich): "Wichtig, dass wir wieder gewonnen haben. Es war das erwartet schwere Spiel. Jetzt wollen wir die Slowenen auch noch biegen. Ich glaube, gegen Slowenien wird es das schwerste Spiel des Turniers werden. Slowenien ist Favorit. Wir haben eine junge Truppe und müssen defensiv gut stehen."

Dominique Heinrich (Torschütze Österreich): "(Meine Tore) waren wichtig für die Mannschaft und dass wir das Spiel umgedreht haben. Aber es ist nicht nur an meinen zwei Toren gelegen, dass wir das Spiel gewendet haben. Es ist schwierig, Rückstände aufzuholen. Wir wollen am Samstag von Beginn an da sein und in Führung gehen. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir wollen drei Punkte holen und in die A-Gruppe aufsteigen, das liegt ganz allein an uns."

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