EBEL: 20. Sieg in Folge für die Vienna Capitals

Die Capitals konnten auch vom VSV nicht gestoppt werden.
Die Wiener feiern gegen den VSV einen 3:1-Heimerfolg. Linz ist neuer Zweiter.

„Das war ein f...... schlechter Pfiff“, sagte Villach-Trainer Greg Holst und erinnerte dabei fast an sein legendäres Interview von 2006, als er in wenigen Minuten x-mal das F-Wort in die TV-Kameras sagte.

Seine Mannschaft war am Sonntag drauf und dran, Meister Vienna Capitals ein Bein zu stellen. Doch eine falsche Icing-Entscheidung führte laut Holst zur Entscheidung. Ein Villacher hatte einen Ausputzer regelkonform an der Mittellinie noch berührt, doch die Schiedsrichter gaben Icing. Somit mussten in der 59. Minute dieselben Villach-Spieler auf dem Eis bleiben, Caps-Coach Serge Aubin schickte seine besten Spieler hinaus. Wenige Sekunden später legte Jerome Samson von hinter dem Tor perfekt auf, Jerry Pollastrone traf zum 2:1 für die Capitals. „Es ist ein Wahnsinn, dass das niemand gesehen hat. Es ist brutal, so zu verlieren“, sagte Holst. In der Schlussminute nahm er den stark haltenden David Kickert aus dem Tor, der Wiener Taylor Vause traf zum 3:1-Endstand.

Willkommensgruß für Kickert

Der erste richtig laute Applaus gehörte an diesem Sonntagnachmittag einem Villach-Spieler. Als David Kickert vom Hallensprecher vorgestellt wurde, wurde der verlorene Sohn gebührend empfangen. Die Capitals-Spieler der Startformation klopften mit ihren Schlägern auf das Eis, auf der Bank applaudierte auch Caps-Trainer Serge Aubin.

Kickert war im Finale gegen den KAC im April eingesprungen, als Caps-Tormann Jean-Philippe Lamoureux schwächelte, die Wiener holten mit einem 4:0 gegen die Klagenfurter den Titel.

Am Sonntag spielte Kickert erstmals nicht in einem Wiener Trikot in der Schultz-Halle. Und Eishockey-Fans sind so fair, dass sie Leistungen in der Vergangenheit zu würdigen wissen. „Dieser Empfang war wunderschön. Das war meine beste Partie in dieser Saison“, sagte Kickert.

Am Ende jubelten die Wiener unter den 4500 Fans in Kagran. Das 3:1 war der siebente Erfolg seit Saisonbeginn und übergreifend bereits der 20. in Serie.

Caps-Coach Aubin war nur über das Ergebnis erfreut: „Wir waren nicht physisch genug.“ Der Coach zeigte bei der Entscheidung wieder sein goldenes Händchen. Genau vor dem Siegestor tauschte er Samson statt Tessier in die Elitelinie seines Teams. Und genau Samson machte den entscheidenden Pass.

Am Dienstag geht es in der Champions League gegen Zug weiter. "Da müssen wir uns ordentlich steigern, wenn wir eine Chance haben wollen", sagte Aubin.

Linz mit dem drittem Sieg in Serie

Linz hatte mit Fehervar ebenfalls einige Mühe. Erst ein Doppelschlag von Moderer (54.) und Hofer (57.) zum 3:1 brachte die Wende zugunsten der Oberösterreicher, die den dritten Sieg in Serie feierten. Dornbirn machte es gegen Graz nach einem 1:4-Rückstand noch einmal spannend und kam bis auf ein Tor heran, der Ausgleich gelang den bisher punktegleichen Gastgebern aber nicht mehr.

Auch Salzburg hatte vor Heimpublikum gegen einen Außenseiter ziemliche Probleme. Bis zur 54. Minute stand es 1:1, ehe Rauchenwald und Hughes (56./PP) doch noch für klare Verhältnisse sorgten.

Der KAC feierte gegen Innsbruck, das am Vortag Znaim 7:1 abgeschossen hatte, einen Arbeitssieg ohne zu glänzen. Hundertpfund (8.), Koch (9.) und Kapstad (37./PP) trafen für die Hausherren, die sich in der Anfangsphase das 0:1 durch Spurgeon (6.) eingefangen hatten. Den Tirolern gelang im Schlussdrittel nur noch der Anschlusstreffer durch Yogan (46.).

8. Runde:

Vienna Capitals - VSV 3:1 (0:1,1:0,2:0)
Wien, 4.500
Tore: McKiernan (39./PP1), Pollastrone (59.), Vause (60./EN/SH) bzw. Verlic (20.)
Strafminuten: 11 bzw. 13

Black Wings Linz - Fehervar 3:2 (0:0,1:1,2:1)
Linz, 4.750
Tore: Lebler (37./PP), Moderer (54.), Hofer (57.) bzw. Szabo (38.), Music (60.)
Strafminuten: 0 bzw. 8

Red Bull Salzburg - Medvescak Zagreb 3:1 (1:1,0:0,2:0)
Salzburg, 2.031
Tore: Baltram (13.), Rauchenwald (54.), Hughes (56./PP) bzw. Olden (13.)
Strafminuten: 5 plus Spieldauer Heinrich bzw. 8

Dornbirner EC - Graz 99ers 3:4 (1:2,0:2,2:0)
Dornbirn, 1.780
Tore: Fraser (17.), Gauthier Leduc (54.), Magnan (59.) bzw. Pirmann (16.), Buzzeo (19.), Oberkofler (21.), Zusevics (30.)
Strafminuten: 8 bzw. 4

KAC - HC TWK Innsbruck 3:2 (2:1,1:0,0:1)
Klagenfurt, 2.925
Tore: Hundertpfund (8.), Koch (9./PP), Kapstad (37./PP) bzw. Spurgeon (6.), Yogan (46.)
Strafminuten: 10 bzw. 10

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