Die Skicrosser rasen ins Rampenlicht

Die Skicrosser rasen ins Rampenlicht
Die junge Sportart erlebt heute in St. Johann ihren Saisonhöhepunkt.

Bogenfahren? Zwischen Kippstangen? Und dann auch noch allein? "Niemals", sagt Andreas Matt, 29, "das kommt für mich nicht mehr in Frage."

Er hat sich so daran gewöhnt, dass er die Piste mit anderen teilen muss, er ist so begeistert davon, dass sich ihm Steilkurven, Kicker, Sprünge und andere Hindernisse in den Weg stellen – wer will sich da noch mit einem stinknormalen Riesentorlauf abgeben? "Für mich ist Skicross der perfekte Sport", sagt Andreas Matt, der Skicrosser. Der Tiroler ist Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger in dieser jungen, rasanten Disziplin, die heute mit dem Flutlicht-Weltcup in St. Johann in Tirol den Saisonhöhepunkt erlebt (Finale ab 18.15 Uhr, live in ORFeins ab 18.55).

Skicross erlebt derzeit jene Entwicklung, die vor Jahren schon der Snowboard-Sport durchgemacht hat. Die Pioniere sind bereits im Ruhestand, die bunten Hunde werden weniger, die Szene immer erwachsener und professioneller. "Mit Jux geht heute bei uns gar nichts mehr", erklärt Andreas Matt, der selbst aussieht, als würde er im Kraftraum übernachten. Der jüngere Bruder von Slalom-Doppelweltmeister Mario Matt ist ein Muskelprotz, fast zwei Meter groß, 106 Kilo Kampfgewicht.

Kopfsache

Skicross ist zu einem Sport für Strategen avanciert. Akribisch bereiten sich die Athleten auf das Pistenduell vor, prüfen Überholmöglichkeiten, analysieren die Gegner und deren Mätzchen. "Ich habe vor den Rennen meine Strategie: Was ist gescheit, was ist schnell", sagt Weltcup-Gesamtsieger Matt, der in diesem Winter fremd geht und Ende Jänner bei den X-Games startet, der WM der Extremsportler. "Dort zu gewinnen, ist eine Prestigeangelegenheit."

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