Die Naturbahnrodler kämpfen um Olympia

Die Naturbahnrodler kämpfen um Olympia
Frühestens bei den Spielen in Südkorea 2018 könnten Naturbahnrodel-Bewerbe stattfinden. Es mangelt an Dichte.

Vor jeder Saison der Naturbahnrodler erläutern die Funktionäre des internationalen Rodelverbandes (FIL), das verstärkt Anstrengungen unternommen werden, um endlich als Olympische Disziplin in die große Sportfamilie aufgenommen zu werden. So hat auch FIL-Präsident Sepp Fendt am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck seine Wünsche und Vorstellungen erneut präsentiert. Eines der Probleme dabei: Es gibt aktuell nur sechs Weltcup-Stationen in nur vier Nationen.

"Wir haben im Sommer ein Strategie-Papier präsentiert, wonach wir uns vermehrt um die Olympische Aufnahme bemühen wollen", berichtete Fendt. Frühestens sei dies aber für 2018 in Pyeongchang (Südkorea) möglich. Schon in den letzten Jahren versuchte Fendt, der auch Präsident der Kunstbahnrodler ist, diesen Wunsch durchzusetzen. Doch beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) biss der Bayer immer wieder auf Granit.

So wollte die FIL bei den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck im kommenden Jänner Naturbahnrodeln als Vorführbewerb unterbringen, dies wurde vom IOC aber abgelehnt. Stattdessen bot es an, die Naturbahn im Rahmen des Kulturprogramms zu präsentieren. "Da hätte aber jeder mitfahren können, wir hätten unseren Sport nicht präsentieren können. Das wollten dann wir nicht", erläuterte Fendt.

Teilerfolg und alte Probleme

Da die olympischen Vorführ- und Testbewerbe inzwischen vom IOC gestrichen wurden, konnte Fendt zumindest einen Teilerfolg vermelden. Die FIL einigte sich mit den Organisatoren der kommenden Spiele in Sotschi (Russland), dass im Februar 2013, wenn die Kunstbahnrodler in einem Weltcup-Rennen erstmals den neuen olympischen Eiskanal testen, gleichzeitig auch ein Weltcup der Naturbahnrodler ausgetragen wird.

Die Struktur-Probleme der Naturbahnrodler bleiben jedoch bestehen: Es gibt zu wenig Nationen, die Eintragungen in den Siegerlisten im Weltcup teilen sich Italien, Russland, Österreich und Deutschland untereinander auf. Um weitere Nationen anzulocken, wird beim Weltcup-Auftakt in Latzfons in Südtirol erstmals ein Nationencup getestet. Zu den bisherigen vier startberechtigten Damen, sechs Herren und drei Doppel kann jede Nation weitere Athleten nennen. Pro Rennen sind die besten drei Athletinnen, fünf Athleten und drei Doppel (gewertet nach den letzten drei Rennen) gesetzt.

Zuversicht trotz Schneemangels

Trotz der tristen Schneelage in ganz Europa sind die Organisatoren in Latzfons zuversichtlich, das erste Weltcup-Rennen vor Weihnachten plangemäß durchzuziehen. Das rot-weiß-rote Team ist für den Winter optimistisch, berichtete der regierende Weltmeister Gerald Kammerlander. "Wir haben gut am Material gearbeitet und in der Steiermark sogar eine kleine Bahn, wo wir trainieren können. Das gab es in den vorherigen Saisonen nicht."

Weltcupprogramm 2011/2012:
16.-18. Dezember Laatzfons (ITA),
13.-15. Jänner Olang (ITA),
20.-22. Jänner Zeletnik (SLO),
27.-29. Jänner Deutschnofen (ITA),
14.-16. Nowuralsk (RUS),
2.-4. März Umhausen (AUT)


Europameisterschaften:
17.-19. Februar Nowuralsk (RUS)

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