Die menschliche Seite der Marlies Schild

Die menschliche Seite der Marlies Schild
Nach fünf Siegen scheidet sie in Kranjska Gora aus. Am Dienstag stellt sich Schild der männlichen Konkurrenz.

Siehe, ein Mensch: Zehn Sekunden war Marlies Schild im ersten Durchgang des Slaloms von Kranjska Gora unterwegs, als sie ihre imposante Siegesserie nach fünf Erfolgen en suite abrupt beendete.

Das elfte Tor war die 30-jährige Dominatorin der bisherigen Slalom-Saison viel zu schnell, viel zu direkt angefahren, die nächste Kurve war nicht mehr zu erwischen – und so war im sechsten Slalom der Saison der Weg zum Siegespodest frei für die Konkurrenz.

Sie habe diese Passage unterschätzt, gestand Marlies Schild später. Viel später. Gemächlich war sie gen Ziel hinuntergefahren, unterwegs diskutierte die Salzburgerin mit Damen-Cheftrainer Herbert Mandl. Dass Maria Höfl-Riesch an der gleichen Stelle unmittelbar zuvor gescheitert war, sollte schwacher Trost bleiben – "ich bin so schnell geworden, dass ich keine Richtung mehr machen konnte. Es war einfach zu viel des Guten."

Was bleibt? Abhaken, nach vorne schauen – "ich hab’ heuer schon so viel gewonnen, da darf ich nicht lange traurig sein", sagte Schild. Dafür bekommt sie zehntausendfache Motivation: Am Dienstag wird sie sich auf der ganz großen Bühne vor erwarteten 50.000 Fans der männlichen Konkurrenz stellen – als Vorfahrerin beim Nachtslalom in Schladming.

Die Vorfreude ist groß: "Es ist schon toll, wenn man vor so einer Kulisse runterfahren darf."

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Porträt

Kommentare