Die Capitals haben eine Lawine losgetreten

Gute Stimmung bei den Capitals.
Die Wiener stehen im EBEL-Finale und ernten auch die Früchte ihrer Arbeit im Nachwuchs.

Finaleinzug in der Erste Bank Liga, österreichischer Meistertitel mit dem U-18-Team und dem U-20-Team – und dieses spielt ab Donnerstag auch noch im Finale um den internationalen Titel in der EBEL-Youngsters-League gegen Jesenice (Schultz-Halle, 19 Uhr).

Die Saison der Capitals ist schon jetzt erfolgreich. Jahrelang war der Klub kritisiert worden, zu wenig für den Nachwuchs zu machen. 2017 ist Wien die Nummer eins in den beiden wichtigsten Ligen Österreichs. Überraschend kommt das nicht: Unter Manager Franz Kalla, Profi-Coach Tommy Samuelsson und seinem Co-Trainer Phil Horsky, der auch Nachwuchschef war, wurden ab 2011 die Weichen gestellt. Nach Horskys Wechsel zum U-20-Team des schwedischen Erstligisten Örebro übernahm Ex-Caps-Profi Christian Dolezal die Agenden.

Mittlerweile bieten die Wiener eine schulische Ausbildung mit einer Akademie in der Halle und einen Trockentrainingsbereich, den nur wenige Klubs in Europa für den Nachwuchs haben.

Zukunft Farmteam

Als nächsten Schritt werden die Wiener zusätzlich ein Farmteam stellen. "Es ist jetzt wichtig, dass die Burschen gegen Männer spielen. Nur so können wir den Sprung von der U 20 zur EBEL verkleinern", sagt Manager Kalla. Das Farmteam wird aber nicht in der Alps Hockey League mit den anderen österreichischen Zweitligisten und Farmteams spielen – die Reisen nach Vorarlberg und Südtirol wären mit Schülern und Studenten unmöglich. Deswegen haben die Wiener einen Aufnahme-Antrag für die MOL-Liga gestellt. Dort spielen aktuell sieben ungarische, drei rumänische Teams und ein serbischer Klub aus Belgrad. Der Spielplan wird so organisiert, dass es nur zwei weite Reisen gibt. Bis Mitte April soll eine Entscheidung fallen.

Knapp 100 Spieler werden die Caps von der U 16 bis zum Farmteam betreuen. Die Talente sollen Druck auf die Profis ausüben. Heuer stürmten die Capitals noch mit elf Legionären ins Finale. Die Zahl soll kleiner werden.

Das Team von Headcoach Serge Aubin muss sich derzeit mit anderen Dingen wie der Regeneration beschäftigen. Im Play-off hat es 4500 Kilometer im Bus zurückgelegt. "Ich bin froh, dass wir eine Pause haben", sagt Andreas Nödl und scherzt: "Alle können im Bus schlafen. Ich bin der einzige, der immer Filme schauen muss."

Die beiden 4:0-Siege gegen Innsbruck und gegen Bozen haben auch finanzielle Auswirkungen: Zwar haben die Wiener zumindest auch zwei Finalspiele zuhause – aber bei durchschnittlichen Besucherzahlen entgingen dem Klub durch vier Heimspiele weniger insgesamt rund 250.000 Euro netto.

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