Der Weltcup bleibt in Übersee

Der Weltcup bleibt in Übersee
Wegen Schneemangels in Val d'Isere wird auch kommende Woche in den USA gefahren.

Der Weltcup wird nun überraschend doch kommende Woche in den USA fortgesetzt. Nachdem am Vorabend noch das Gegenteil kommuniziert worden war, war Mittwoch-Mittag (Ortszeit) schon wieder alles anders.

Nach der endgültigen Absage der vier für 10/11. Dezember geplant gewesenen Rennen im schneelosen Val d'Isere werden nun drei Rennen davon in Beaver Creek/Colorado ausgetragen. Dienstag (6.12.) der Herren-Riesentorlauf, Mittwoch (7.12.) der Damen-Super-G und am Donnerstag (8.12.) der Herren-Slalom.

Die neue Situation ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Denn damit werden vier Jahre vor der WM 2015 kommende Woche erstmals auch die Damen auf der berühmt-berüchtigten Raubvogel-Herrenpiste in Beaver Creek an den Start gehen.

Höhenlage

Insgesamt gehen damit inklusive der drei diese Woche stattfindenden Herrenrennen nun gleich sechs Rennen innerhalb von nur sieben Tagen in der extremem Höhenlage Colorados über die Bühne.

Die FIS hatte angesichts der prekären Schneesituation in Val d'Isere und der anhaltend hohen Temperaturen in Europa schon vor Wochen beim US-Skiverband angefragt, ob dieser bei einer Absage die Rennen übernehmen könne.

Gleichzeitig hatte man aber so lange wie möglich zugewartet, um aufgrund eventuell günstigerer Wetterbedingungen in Savoyen die Rennen vielleicht dank Kunstschnee doch noch in Val d'Isere über die Bühne zu bringen.

Diese Hoffnung starb am Mittwoch endgültig, in Val d'Isere hatte es elf Grad plus. Was mit der ebenfalls in Val d'Isere abgesagten Super-Kombination der Damen passieren soll, war vorerst nicht zu erfahren.

Cuche Trainingsschnellster

Das am Dienstag abgesagte Abfahrts-Training von Beaver Creek konnte am Mittwoch nun doch stattfinden - wenn auch mit Verzögerungen, weil unteren Bereich der Piste nich intensiv gearbeitet werden musste. Schnellster war einmal mehr der Schweizer Didier Cuchev or dem Südtiroler Christof Innerhofer (+0,10). Hannes Reichelt (0,11) war als bester Österreicher Drittschnellster vor Bode Miller ( USA) und Landsmann Klaus Kröll.

Reichelt zeigte sich überrascht von seiner guten Platzierung, er hatte bis zur letzten Zwischenzeit sogar geführt. "Damit habe ich nicht gerechnet, weil ich in der Kompression noch die Sicherheitslinie gewählt habe", erklärte der Salzburger, der innerhalb des Teams von manchen schon als neue Nummer eins im ÖSV-Abfahrtsteam gehandelt wird.

Obwohl die spektakuläre Raubvogelpiste auch am Dienstag weiter entschärft worden war, gaben sich die Fahrer wie immer begeistert vom perfekten Schneeteppich in Beaver Creek. "Es ist immer wieder geil, hier zu fahren", sagte etwa Georg Streitberger nach Trainings-Platz 13. Kröll war über Platz fünf fast schon "erleichtert", war er doch bei seiner Zielankunft zunächst klar in Führung gegangen.

Görgl unzufrieden

Bei den Damen in Lake Louise sind die Österreicherinnen nicht im Spitzenfeld gelandet. Als beste ÖSV-Läuferin fuhr Weltmeisterin Elisabeth Görgl mit 0,85 Sekunden Rückstand auf die Schnellste Marianne Kaufmann-Abderhalden aus der Schweiz auf Rang sechs.

Anna Fenninger erreichte Platz zehn (+ 1,04). US-Star Lindsey Vonn passierte im Gegensatz zum Vortag alle Tore korrekt und klassierte sich 0,42 Sekunden hinter Kaufmann-Abderhalden an der dritten Stelle. Während Vonn die Gegebenheiten in Lake Louise überschwänglich lobte ("Ich fühle mich hier fast wie zu Hause und bin bereit für die Rennen"), war Görgl mit der Beschaffenheit der Strecke nicht ganz zufrieden: "Die Piste war noch stumpfer als am Dienstag, von der Spur her langsam wegen des Neuschnees."

Kommentare