Das Warten auf Schnee hat ein Ende

Die österreichischen Ski-Rennläufer trainieren im verschneiten Vail, wo Dauerfrost für gute Laune sorgt.

So ein langer Herbst mit anhaltendem Hochdruckwetter ist schon etwas Schönes. Zum Spazierengehen, für Wanderungen - aber ganz sicher nicht für Skirennläufer.

Am vergangenen Wochenende hätten die Slalomspezialisten erstmals im finnischen Levi um Weltcuppunkte durch den Stangenwald flitzen sollen, doch außer einer grünbraunen Wiese war am Polarkreis nichts zu haben, weshalb das zweite Kapitel des heurigen Winters ausgefallen ist.

Doch nun ist Hoffnung in Sicht: Am Dienstag hob der Großteil der österreichischen Ski-Asse in Richtung Übersee ab, wo ab Mittwoch in Vail trainiert wird; Dauerfrost und die Hinterlassenschaften eines Blizzards sorgen für gute Laune, die schon seit einigen Tagen Lindsey Vonn, Julia Mancuso und Aksel Lund Svindal bei ihrem Trainingscamp in Colorado verbreiten.

Mehr Schnee in Flachau als Val d'Isère

Davon ist der europäische Winter freilich noch weit entfernt. Immerhin soll sich Mitte kommender Woche das Dauer-Hoch über Zentraleuropa abschwächen und dann den Weg freimachen für Neuschnee. Der ist auch dringend nötig: In Val d'Isère, wo am 10. und 11. Dezember Damen und Herren jeweils zwei Rennen austragen sollen, stehen zwar schon die Gerüste für die Zuschauertribünen, doch die Strecken (und vor allem die Sturzräume) erinnern bisher mehr an eine Steppe.

Besser sieht es in Flachau aus, wo am 20. (Damen) und 21. Dezember (Herren) die Levi-Rennen nachgeholt werden: Die Beschneiung der Slalompiste ist dank tiefer Nachttemperaturen schon weit fortgeschritten.

Premiere

Matthias Lanzinger sind derlei Sorgen fremd: Der 30-Jährige, dem nach seinem Unfall in Kvitfjell vor dreieinhalb Jahren der linke Unterschenkel amputiert werden musste, startet am Donnerstag auf Kunstschnee in seine zweite Alpin-Karriere. In der Skihalle im niederländischen Landgraaf wird der Salzburger einen FIS-Slalom für Behinderte bestreiten.

Kombinierer weichen nach Finnland aus

Die Nordischen Kombinierer des ÖSV haben derweil ihre Reiseplanungen ändern müssen. Weil im norwegischen Sjusjøen nur Teilnehmer am dorthin verlegten Langlauf-Weltcup trainieren dürfen, ist nun Rovaniemi das Ziel; die Reise nach Finnland beginnt am Mittwoch.

Bernhard Gruber freut sich schon auf den Schnee: "In den letzten Tagen war ich auf Skirollern unterwegs." Immerhin bleibt ein Trost: "Den anderen Nationen geht's auch nicht besser. Für uns entsteht also kein Nachteil."

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