Capitals-Talent Kickert: "Ich muss einfach besser sein"

Selbstkritisch: David Kickert nahm das 2:5 in Laibach auf sich
Der 21-Jährige ist vor dem Champions-League-Duell mit Litvinov selbstkritisch.

"Da braucht man nicht lange drumherum reden", spricht Capitals-Junggoalie David Kickert Klartext. Die 2:5-Niederlage in Laibach am Sonntag ging auf seine Kappe. "Das dritte Gegentor war das schlimmste. Aber auch beim vierten habe ich die Situation falsch gelesen. Die beiden Tore haben die Mannschaft hart getroffen."

Der 21-jährige Wiener durchlebt eine harte Zeit. Vor vier Jahren wurde als eines der größten Tormanntalente des Landes gepriesen, dann von NHL-Scouts beobachtet und ins Nationalteam berufen. Doch der Durchbruch in der Erste Bank Liga blieb aus. Immer wieder kamen bei den seltenen Einsätzen Rückschläge. Von Pech will Kickert nicht reden: "Auf das sollte man sich nie ausreden. Je besser man vorbereitet ist, desto weniger Pech hat man."

Weil Stamm-Keeper Nathan Lawson wegen einer Kopfverletzung heute im Sechzehntelfinale gegen den Litvinov noch nicht fit ist, wird Kickert wieder spielen. Aber dieses Mal mit der Unterstützung von Goalie-Coach Stefan Ladhe, der auch im Trainerstab des schwedischen Nationalteams ist und jedes Monat für eine Woche nach Wien kommt.

Gegen Litvinov wird Kickert viel zu tun bekommen. Das Team aus dem tschechischen Nordwesten wurde heuer erstmals in der 70-jährigen Klubgeschichte Meister.

Red Bull Salzburg und die Vienna Capitals wollen am Dienstagabend (19.15 Uhr) in der Champions Hockey League (CHL) mit Heimvorteil den Grundstein zum Aufstieg ins Achtelfinale legen. Im Hinspiel des Sechzehntelfinales haben die Roten Bullen den norwegischen Vizemeister Storhamar zu Gast, die Vienna Capitals empfangen den tschechischen Meister Litvinov.

Im ersten Jahr der CHL war für die beiden Gründungsmitglieder aus Salzburg und Wien nach dem Gruppensieg im Grunddurchgang in der ersten K.o.-Runde Endstation. Heuer hatten beide Teams hart um den Aufstieg zu kämpfen, dafür soll es im Play-off besser laufen.

Salzburg hat am Sonntag gerade rechtzeitig mit einem 6:5-Erfolg nach Penaltyschießen gegen Bozen die Niederlagenserie in der EBEL beendet. „Fünf Gegentore waren natürlich zu viel, aber ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Die vielen Gegentore zuletzt innerhalb kurzer Zeitspannen sind auch ein mentales Problem, das wir in der Mannschaft besprochen haben“, sagte Cheftrainer Daniel Ratushny.

Der Kanadier muss gegen das bisherige CHL-Überraschungsteam auf Matthias Trattnig, Andreas Kristler und Brett Sterling verzichten. Der sechsfache norwegischer Meister hat die starke Gruppe M vor Sparta Prag und Servette Genf gewonnen. „Die Norweger haben nach der starken Gruppenphase viel Selbstvertrauen. Sie sind gute Skater, spielen sehr organisiert und können sich auf einen starken Torhüter verlassen. Fakt ist, wenn wir Chancen bekommen, müssen wir sie nutzen“, betonte Ratushny.

Die Capitals sind gegen den Traditionsclub aus Tschechien Außenseiter. „Die Tschechen sind eine technisch versierte Mannschaft. Besonders im Powerplay sind sie gefährlich, wir müssen die Strafbank vermeiden“, erklärte Caps-Coach Jim Boni, der wie bei der überraschenden Niederlage in Ljubljana am Sonntag weiter den angeschlagenen Torhüter Nathan Lawson ersetzen muss.

Litvinov, das heuer erstmals Meister geworden ist, gilt als guter Boden für Talente. 23 Spieler des HC Litvinov haben es in die NHL geschafft, Stars wie Ivan Hlinka, Vladimir Ruzicka, Jiri Slegr oder Martin Rucinsky stechen aus der Reihe der Ehemaligen hervor. Die Stars der aktuellen Mannschaft sind Kapitän Michal Travnicek (35) und Topscorer Viktor Hübl (37.).

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