Kitz-Wochenende: Highlights, Hingucker und Hoppalas
Die Austern sind geschlürft, die Weißwürste gezuzelt, die Skistars und Promis weitergezogen zur nächsten großen Sause, dem Night Race am Dienstag in Schladming. Zeit für einen allerletzten Streifzug – die 77. Hahnenkammrennen im Rückspiegel.
Positiv:
Kulisse Blauer Himmel, Sonnenschein, angezuckerte Berggipfel – Kitz war heuer Kitsch pur. Die Traumkulisse lockte auch mehr Skifans als in den vergangenen Jahren an. Mit 50.000 Zuschauern bei der Abfahrt stellten die Kitzbüheler fast einen neuen Besucherrekord (53.000 im Jahr 1999) auf. Inklusive der Trainingsläufe wurde in diesem Winter sogar die 100.000-Zuseher-Marke geknackt.
Reine Luft Im vergangenen Jahr waren die Rettungshubschrauber im Dauereinsatz gewesen, ja sogar beim Slalom hatte ein Läufer (Giuliano Razzoli) mit dem Seil geborgen werden müssen. Heuer blieb der Helikopter zumindest an den Renntagen am Boden, obwohl sich die Streif so eisig und unruhig präsentierte wie schon lange nicht mehr. Ein Streif-Opfer gab es trotzdem: den Deutschen Klaus Brandner (Bänderrisse im Knie).
Negativ:
Bindungs-Angst Auf der Streif galt diesmal offenbar das Motto "Drum prüfe, wer sich schäbig bindet". Zwei Österreicher wurden Opfer von unerklärlichen Material-Problemen. Während Max Franz glimpflich davonkam, als ihm in der Abfahrt die Bindung aufging, trug sein Kollege Otmar Striedinger von seinem Bindungsbruch einen Nasenbeinbruch und eine tiefe Schnittwunde am Oberschenkel davon. "Eine Bindung sollte nur im Notfall von selbst aufgehen", beklagte sich Max Franz.
Bode Miller Es hatte geheißen, er wolle eine Bombe platzen lassen (Olympiastart 2018), doch tatsächlich pries der US-Exzentriker bei seiner Pressekonferenz nur zwei Stunden lang seine Bomber-Ski und redete alle anderen Skifirmen schlecht. In einem Homeshopping-Kanal wäre der 39-Jährige mittlerweile wohl besser aufgehoben als auf der Skipiste.
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