Startschuss für Treff-Ass Simon Eder

Startklar: Simon Eder will beim Weltcup-Auftakt in Östersund an die Erfolge der Vorsaison anschließen.
Simon Eder ist neben Dominik Landertinger der Hoffnungsträger in Östersund.

Ein Titel ist Simon Eder bereits vor dem Startschuss zur neuen Saison sicher: Er ist der Meisterschütze der Shooting Challenge. In der Vorbereitung hatten sich die besten Biathleten der Welt über den Sommer ein spannendes Bestschießen geliefert, und im Wochentakt hatte einer ein Video mit einer neuen Bestmarke im Internet veröffentlicht. "Aber an meine 8,1 Sekunden ist keiner herangekommen", sagt Eder und schmunzelt.

8,1 Sekunden – in der Zeit, in der Sie diesen Satz lesen, hat der 31-jährige Saalfeldner die Schießmatte betreten, stehend fünf Schüsse abgefeuert, Volltreffer, versteht sich von selbst, und anschließend die Schießmatte wieder verlassen. "Es geht auch noch unter acht Sekunden", versichert Eder.

Im Ernst des Weltcups schiebt und schießt der Routinier aber eine ruhigere Kugel. Ganz zielgerichtet. Vor allem beim Saisonstart geht Simon Eder am Schießstand noch nicht aufs Ganze, sondern lieber auf Nummer sicher. Überhaupt im Auftaktbewerb am Mittwoch über 20 Kilometer (17.10 Uhr, live in ORF eins), wo jeder Fehlschuss gleich eine Strafminute nach sich zieht. "Da musst du kontrolliert schießen und dir lieber die eine oder andere Sekunde Zeit lassen", weiß der 31-Jährige.

Konstanz

Simon Eder startet so gelöst wie noch nie in einen Biathlon-Winter. Seine Blechsträhne bei Großereignissen hielt zwar weiter an – in Sotschi wurde der Jungpapa zuletzt erneut Olympia-Vierter – die Konstanz der vergangenen Saison war allerdings beeindruckend. Nicht wenige trauen dem Gesamtfünften des letzten Winters, unmittelbar hinter dem Teamkollegen Dominik Landertinger, im Gesamtweltcup den großen Coup zu. Zumal das heimische Treff-Ass in der Loipe über den Sommer weitere Fortschritte gemacht hat. "Er hat sich im Laufen gewaltig gesteigert", berichtet Reinhard Gösweiner.

Der Coach der ersten großen internationalen Erfolge (WM-Gold 2009, zwei Olympiamedaillen 2010) ist auf die österreichische Kommandobrücke zurückgekehrt, nachdem der Deutsche Remo Krug zwar durchaus erfolgreich gearbeitet hatte (zwei Olympiamedaillen) , bei den Athleten allerdings kein hohes Ansehen genoss. "Das Ziel muss sein, dort anzuschließen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben", sagt Gösweiner. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Eder und Landertinger, die nach dem Karriereende von Christoph Sumann nun noch mehr in der Pflicht stehen. "Mir ist klar, dass wir jetzt mehr Verantwortung übernehmen müssen. Aber diese Rolle taugt mir", sagt Eder.

Hochfilzen wackelt

Dem Auftakt in Östersund folgt für die Biathleten der Heimweltcup in Hochfilzen. Doch derzeit ist äußerst fraglich, ob die Rennen im WM-Ort von 2017 überhaupt stattfinden können. Denn eine Woche vor dem geplanten Weltcup liegt noch kein Schnee. Am Donnerstag soll eine Entscheidung fallen.

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